Übungen mit Festplatten-Partitionen und Betriebssystemen

Dokumentieren Sie bitte den Zustand der Festplatte nach jedem Aufgabenschritt in einer Protokolldatei durch eine Tabelle mit folgendem Inhalt:
Bereich Kapazität sda Partitionstyp Dateisystem BezeichnungSorted descending Markierung
             

Die aktuelle Version der verwendeten Live-CD PartedMagic kann unter http://partedmagic.com/ frei herunter geladen werden.

Achtung! Die Live-CD "PartedMagic" wird nach dem Booten automatisch aus dem Laufwerk ausgefahren. Um einen Schaden des CR-ROM-Laufwerks durch Stöße mit dem Knie zu vermeiden muss sie grundsätzlich sofort entfernt und die Laufwerksschublade geschlossen werden.

1. Erzeugen einer leeren Partitionstabelle mit "gparted"

Booten Sie von der PartedMagic-CD und rufen Sie das Partitionierungsprogramm Gparted (Icon "Partition Editor") auf.
Erzeugen Sie im laufenden Programm "gparted" über \x84Neu\x93 eine \x84MSDOS-kompatible\x93 Partitionstabelle.

2. Partitionierung der Festplattte mit "gparted"

Erzeugen Sie anschließend folgende Partitionen:

Bereich Kapazität Partitionstyp Dateisystem Bezeichnung
1. 2500 MiB unpartitioniert    
2. 1500 MiB primäre Partition FAT16 WIN98
3. 4000 MiB primäre Partition NTFS WINXP
4. 20000 MiB erweiterte Partition   EXTEND
5. 2200 MiB logische Partition FAT32 DATA
6. 1800 MiB logische Partition Linux-Swap SWAP
7. 5000 MiB logische Partition ext3 LINUX
8. 10000 MiB logische Partition ext3 HOME

Markieren Sie die Partition WIN98 mit Boot (aktive Partition)

Achten Sie darauf, mit "Bearbeiten \x96 Apply All Operations" die Einteilung auch auf die Festplatte zu schreiben! Gehen Sie bei Problemen schrittweise vor.

3. Erweitern der Partitionstabelle

Erstellen Sie zum Schluss eine primäre, 1700 MiB grosse FAT32-Partition am "Ende" der Festplatte.

Bereich Kapazität Partitionstyp Dateisystem Bezeichnung
9. 1700 MiB primäre Partition FAT32 DRIVER

4. Erstellung einer weiteren primären Partition

Versuchen Sie nun noch eine 2400 MiB grosse FAT32-Partition in den leeren Bereich 1 am Anfang der Platte zu legen. Falls Ihnen das nicht gelingt, opfern Sie die Partition am "Ende". Die Bezeichnung der Partition in Bereich 1 ist auch "DRIVER".

5. Installation von Windows in die WINXP-Partition in Bereich 3

Booten Sie die Installations-CD von Windows XP und versuchen Sie das Betriebssystem in die Partition mit der Bezeichnung "WINXP" Bereich 3 zu installieren.

Möglicherweise erhalten Sie irgendwann eine Fehlermeldung "NTLDR not found" oder ähnlich.

6. Korrektur der Windowsinstallation mittels Linux-Live-CD

Mounten Sie mit dem entsprechenden Programm die Partitionen in Bereich 2 (sda1) und in Bereich 3 (sda2). Verschieben Sie alle Dateien von sda1 nach sda2. Führen Sie danach auch unbedingt einen "umount" der beiden Partitonen durch.

Setzen Sie mit dem Partitionierungsprogramm Gparted die Partition sda2 aktiv (boot). Booten Sie anschließend den Rechner neu und führen Sie die Windowsinstallation zu Ende.

Was stellen Sie fest? Welchen Laufwerksbuchstaben hat die Windows-Systempartition?

7. Klonversuch für die Windowspartition

Booten Sie wieder von der PartedMagic-CD und rufen Sie Gparted auf.

Löschen Sie die Partitionen DRIVER und WIN98. Verkleinern Sie die Windowspartition von oben her auf 3900 MiB und kopieren Sie die Partition in den Beginn des frei gewordenen Bereich unterhalb von WINXP.

Geben Sie der alten Windowspartition das Attribut "Hidden". Geben Sie dem Klon in sda1 das Attribut "boot" (aktiv).

Versuchen Sie zu booten.

8. Anpassung des Bootmanagers von Windows

Passen Sie den Bootmanager des Windows-Systems auf sda1 so an, dass von mehreren Partitionen Windows gebootet werden kann:

Starten Sie die Live-CD "PartedMagic" und mounten Sie die Partition sda1. Editieren Sie die Datei "boot.ini" im Wurzelverzeichnis dieser Partition folgendermaßen:

[boot loader]
timeout=30
default=multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINDOWS
[operating systems]
multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINDOWS="Windows XP auf der 1. Partition"
multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(2)\WINDOWS="Windows XP auf der 2. Partition"
multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(3)\WINDOWS="Windows XP auf der 3. Partition"

Startet Windows nun korrekt von der Partition sda1?

9. Windows-Original auf sda3 starten

Starten Sie die Live-CD "PartedMagic" und machen Sie die Partition sda3 wieder bootfähig (Flag: Boot). Entfernen Sie bei sda3 auch das Flag "hidden".

Kopieren Sie vorsorglich die von Ihnen modifizierte Datei boot.ini sda1 in das Wurzelverzeichnis von sda3

Führen Sie vor den Neustart der Maschine unbedingt einen Umount der gemounteten Partitionen aus.

Von welchem Eintrag des Bootmenüs können Sie nun booten?

10. Installation des Images einer Windowsinstallation in Bereich 3 + Klonen

10.1 Download des Images

  1. Booten Sie von Der Live-CD PartedMagic (German Language).
  2. Starten Sie das Netzwerk (Klick auf Icon "Start Network") und wählen Sie als Methode der IP-Zuweisung "DHCP".
  3. Starten Sie das Programm "Clonezilla" über Menü -- Systemtools - Clonezilla
  4. Wählen Sie den Clonezilla-Modus "device-image"
  5. Auf das Verzeichnis des "image directory" (Ort des herunterzuladenden Images) greifen Sie über einen "ssh_server" zu.
  6. Die IP-Adresse des Servers in Raum C205 ist 192.168.202.81, der Port bleibt bei standardmäßig 22 .
  7. Der Account auf dem Server ist "partimag". Das Heimatverzeichnis dieses Users ist /home/partimag.
  8. Nach der Belehrung zum ersten Zugriff auf einen ssh-Server (OK) muss "yes" eingegeben werden, damit der angezeigte "Fingerprint" des Servers akzeptiert wird.
  9. Das Kennwort des Benutzers "partimag" lautet partimag.
  10. Nach dem "ENTER" wird der Expertenmodus "Expert" gewählt.
  11. Zum Kopieren des Images in eine Partition wird "restoreparts" gewählt.
  12. Auf den weißen Rechnern wird das Image WINXP-ohne-SP-C-DRIVE-2011-01-17-22-img ausgewählt. Für die schwarzen HP-Rechner gilt das Image WINXP-ohne-SP-C-DRIVE-HP-Schwarz-2011-01-18-14-img
  13. Als Zielpartition (target) wird die NTFS-Partition sda2 gewählt.
  14. Bei den weiteren Parametern wird jedesmal die Voreinstellung übernommen ( 4 x ENTER ). Die Sicherheitsfragen werden mit "y" beantwortet.
  15. Der Download dauert wenige Minuten. Danach kann Neu gestartet werden.

10.2 Inbetriebnahme des Windowssystems

Nach dem Booten werden drei Menüeinträge aus der Datei C:\boot.ini angezeigt. Der vorgewählte mittlere Eintrag sollte funktionieren. Möglicherweise wird ein Reboot gefordert, da sich einige Hardwarekomponenten geändert haben.

Vor dem Reboot sollte der Rechnername in Windows auf C205PCdnn geändert werden. Wählen Sie dabei "d" für den Plattensatz und "nn" für die Plattennummer. Die Arbeitsgruppe soll "C205" sein.

Setzen Sie das Administrator-Kennwort auf "root" !

Wenn das System stabil läuft, kann das System geklont werden.

10.3 Klonen des Images von sda2 nach sda1

  1. Booten Sie wieder von der PartedMagic-CD und rufen Sie Gparted auf.
  2. Löschen die Windows-Partition sda1 und kopieren Sie die Partition sda2 in den frei gewordenen Bereich unterhalb der NTFS-Partition "WINXP".
  3. Geben Sie dem Klon in sda1 nun das Attribut "boot" (aktiv). Das Attribut wird dann automatisch bei sda2 gelöscht.
  4. Entfernen Sie ggfs. alle Hidden-Atribute
  5. Setzen Sie die Bezeichnung von sda2 auf "WINXP" und die von sda1 aud "XP-KLON"
  6. Booten Sie das System neu. Mit einem der drei Menüeinträge sollte der Windowsboot des geklonten Systems funktionieren!

10.4 Prüfen der Bootwege

Sie können nun jeweils durch Zuweisen des Boot-Attributs unter PartedMagic bestimmen, von welcher Partition Sie den Bootmanager aufrufen. In jedem Bootmanager können Sie nun jede der beiden Windowspartitionen booten. Überprüfen Sie das!

  1. Ändern Sie den Desktop-Hintergrund im Windows XP-KLON von sda1 auf Blau und im Windows WINXP von sda2 auf Rot.
  2. Booten Sie die PartedMagic-CD
  3. Doppelklicken Sie nach Booten der Live-CD auf das Icon "Mount Devices" und mounten Sie im Fenster "Mount-gtk" die Partitionen sda1 und sda2.
  4. Navigieren Sie im "Dateiexplorer" nach /media/sda1 bzw. /media/sda2 .
  5. Öffnen Sie in jeder Partition durch Doppelklick die Datei boot.ini im Editor und setzen Sie vor jede der drei Menüzeilen den String "BM-sda1 " in bzw. "BM-sda2 ".
  6. Führen Sie im Fenster "Mount-gtk" einen "Unmount" der Partitionen sda1 und sda2 aus.
  7. Setzen Sie nun mit dem Programm GParted die Partition sda2 auf "boot" (aktiv).

Prüfen Sie nun folgende Bootmöglichkeiten:

  • Booten über MBR - Windows-Bootmanager in sda2 (BM-sda2) - BM-sda2 P2 Microsoft Windows XP Professional -->> "Rot"
  • Booten über MBR - Windows-Bootmanager in sda2 (BM-sda2) - BM-sda2 P1 Microsoft Windows XP Professional -->> "Blau"

  1. Setzen Sie nun mit dem Programm GParted die Partition sda1 auf "boot" (aktiv).

  • Booten über MBR - Windows-Bootmanager in sda1 (BM-sda1) - BM-sda1 P2 Microsoft Windows XP Professional -->> "Rot"
  • Booten über MBR - Windows-Bootmanager in sda1 (BM-sda1) - BM-sda1 P1 Microsoft Windows XP Professional -->> "Blau"

Alle 4 Wege müssen funktionieren!

11. Installation von Ubuntu-Linux in sda7 und sda8

Mit der folgenden Anleitung wird Ubuntu 10.04 LTS in Partition sda7 installiert. Die Heimatverzeichnisse werden davon getrennt auf Partition sda8 angelegt.

TestsystemUbuntu1004Home

Booten Sie nach der Installation von Linux jeweils über eine der beiden Menüzeilen:

Windows NT/2000/XP (loader) (on /dev/sda1)
Windows NT/2000/XP (loader) (on /dev/sda2)

  • In welchem Windows-Bootloader landen Sie jeweils? Beginnen die Menüzeilen mit "BM-sda1" oder "BM-sda2"?
  • Entspricht das Ihren Erwartungen? Wenn nicht mögliche Erklärung hier

12. Löschen von Linux unter Windows

  1. Booten Sie Windows von sda2 und rufen Sie unter der Computerverwaltung die Datenträgerverwaltung auf.
  2. Löschen Sie das 4,88 GB große "logische Laufwerk".
  3. Führen Sie anschließend einen Reboot durch, um die neue Hardwarekonfiguration von Windows anpassen zu lassen.

13. Reparatur des Windows-MBR-Codes

Sie erhalten nun beim Boot die Meldung "error: no such partition". Der von Ubuntu verwendete Bootloader GRUB (GRand Unified Bootloader) hat bei der Linux-Installation den im MBR befindlichen Windows-IPL-Code durch seine eigene Version ersetzt. Beim Boot des PCs wird dieser Code ins RAM geladen und ausgeführt. Nun versucht dieses IPL-Programm das Hauptprogramm des GRUBs in der Linuxpartition zu starten. Diese wurde aber gelöscht.

Es gibt im Prinzip mehrere Möglichkeiten einen Windows-MBR wiederher zu stellen, den GRUB zu überschreiben und so wieder an ein funktionsfähiges Windows zu kommen. In jedem Fall muss der zur Windowsversion passende IPL-Code in den Masterbootrecord geschrieben werden. Danach funktioniert der Boot von Windows so, als wäre nie Linux installiert worden.

Wir wählen natürlich die Linux-Methode:

  1. Boot von der PartedMagic-CD
  2. Öffnen eines "LXTerminal" über das Symbol links unten neben dem Rettungsring
  3. Eingabe des Befehls: ms-sys -m /dev/sda

Mit der Meldung "Windows 2000/XP/2003 master boot record successfully written to /dev/sda" ist der MBR so wiederhergestellt worden, als wäre Linux nie installiert worden.

14. Wiederherstellung von Linux bei überschriebenem GRUB im MBR

14.1 Wiederherstellung der gelöschten Linux-Partition.

  1. Booten Sie von der PartedMagic-CD und ...
  2. Mit dem Partionsprogramm Gparted stellen Sie wahrscheinlich spätestens jetzt entsetzt fest, dass Windows auch die home-Partition sda8 mit ins Nirwana geschoben hat. Scheiß................. Alle wichtigen Daten der Linux-User sind weg! Wenn nicht, haben Sie etwas Glück gehabt und Bill Gates und Konsorten hat Sie verschont.
  3. Vielleicht lassen sich die zerschossenen Partitionen ja wieder herstellen - Starten Sie das Programm "TestDisk":
  4. Menü -- Systemtools -- TestDisk
  5. Create erstellt ein Logfile (hier unwichtig)
  6. Proceed, um mit der angezeigten Festplatte "sda" zu arbeiten
  7. Intel für eine Intel/PC-Partitionsstruktur
  8. Analyse zeigt die aktuell noch ansprechbaren Partitionen
  9. Quick Search sucht auf der kompletten Platte nach früher vorhandenen Partitionsstrukturen. Die Suche wird mit "STOP" beendet, wenn der letzte Zylinder analysiert ist oder alles Interessante schon gefunden wurde.
  10. Ggfs. muss noch eine Deep-Search durchgeführt werden, wenn die Platte eine größere Geschichte hinter sich hat, ohne dass die Platte komplett mit Nullen überschrieben wird. Dann bekommt man Probleme, aus der Vielzahl der erkannten Strukturen die richtigen Einträge wieder herzustellen. Glücklich ist, wer ungefähr weiß, wo sich seine Partitionen befinden. Die Tabelle am Ende dieses Aufgabenpunkts ist in unserem Fall eine Hilfe.
  11. Alle Einträge, die intakte Partitionen der richtigen Größe anzeigen können aktiviert bleiben (mit den Tasten Cursor-links und Cursor-rechts können die Partitionen mit einem der Buchstaben L, D , P oder * ("Logical", "Deleted", "Primary" oder "Bad")markiert werden. Alle Altlasten aus früheren Konfigurationen, die nicht übernommen werden sollen, werden mit "D2 wie "Deleted" gekennzeichnet.
  12. Mit "Write" und der Bestätigung "y" wird die Tabelle dann übernommen das Programm kann verlassen werden.

Partition Art Dateisystem . Beginn . Ende . Bezeichnung
        C S H   C S H    
sda1 P NTFS   0 32 33   497 78 29   XP-KLON
sda2 P NTFS   510 14 17   1007 60 13   WINXP
sda3 (P) (extended)   1019 218 32   3569 127 14    
                         
sda5 L FAT32   1019 251 1   1300 113 29   DATA
sda6 L SWAP   1300 145 62   1530 10 16    
sda7 L ext4   1530 42 49   2167 147 28   LINUX
sda8 L ext3   2167 179 61   3442 134 20   HOME

14.2 Wiederherstellung des GRUB

  1. Booten Sie von der PartedMagic-CD und wählen Sie im Eingangsmenü das "Extras Menu" und darin die "Super Grub Disk 2" starten (Bei Ubuntu wird seit 9.10 die Version 2 von GRUB verwendet).
  2. Wählen Sie "Detect any GRUB2 configuration file (grub.cfg)" und anschließend das "... grub.cfg from Ubuntu 10.04 LTS ..."
  3. Starten Sie über den ersten Menüpunkt Ubuntu
  4. Loggen Sie sich als "chef" mit dem Kennwort "chef" ein.
  5. Starten Sie ein Terminal über Anwendungen -- Zubehör -- Terminal
  6. Nun wird der MBR wieder mit dem GRUB-Code überschrieben: Geben Sie das Kommando sudo grub-install /dev/sda ein. Dafür werden Administrationsrechte gebraucht. Deswegen wird das Kennwort von chef noch einmal abgefragt.
  7. Entfernen Sie die CD aus dem Laufwerk und starten Sie das System neu.

15. Setzen eines Root-Kennworts

Bei Ubuntu soll aus Sicherheitsgründen niemand in der Lage sein sich wirklich als Administrator (Benutzer root) von vornherein anzumelden. Deswegen gibt es diese schon öfter verwendete Sudo-Konstruktion. Zu Übungszwecken werden wir diesen Benutzeraccount aktivieren:

  1. Starten Sie ein Terminal über Anwendungen -- Zubehör -- Terminal
  2. Geben Sie das Kommando sudo -s ein. Das Kennwort von chef wird noch einmal abgefragt.
  3. Mit dem Kommando passwd root setzen Sie dann das Kennwort auf "root".
  4. Prüfen Sie den Root-Login auf einem echten Terminal. Drücken Sie STRG-ALT-F1.
  5. Mit dem Loginnamen "root" und dem Kennwort "root" können Sie sich dann einloggen.

16. Installation von GRUB Version 0.97

Im Laufe der weiteren Experimente soll der Bootmanager Boot-US eingesetzt werden. Dieser kann leider noch nicht mit dem Standard-Bootmanager GRUB2 von Ubuntu zusammenarbeiten. Außerdem ist GRUB2 noch nicht so ganz ausgereift. Deswegen installieren wir nun den Bootmanager GRUB Version 0.97 unter Ubuntu.

Das unter dem letzten Aufgabenpunkt geöffnete Terminal "tty1" verwenden Sie sogleich, um auf den "guten alten" GRUB umzusteigen. Geben Sie das folgende Kommando ein:

aptitude install grub

Es kann nur einen Bootloader geben. Deswegen wird beim Check der Paketabhängigkeiten herausgefunden, dass GRUB2 (das Paket "grub-pc") entfernt werden muss. Bestätigen Sie die Entfernung!

Anschließend muss die Hardware auf das Vorhandensein weiterer Betriebssystem überprüft werden und das Bootmenü erstellt werden:

update-grub

Eine neue Datei /boot/grub/menu.lst wird angelegt.

Leider werden die Windows-Partitionen nicht gefunden ?! Frühere Ubuntu-Versionen waren da wesentlich besser frown, sad smile

GRUB besteht aus zwei Teilen: Der erste Teil kommt in einen Bootsektor bzw. einen MBR und der zweite Teil befindet sich in der Linuxpartition. Vor einem Reboot muss noch der erste GRUB-Teil in den Masterbootrecord MBR geschrieben werden:

grub-install /dev/sda

Die entstehenden Meldungen sehen sehr beunruhigend aus. Es ist aber alles OK, wenn mittendrin steht "No error reported".

Mit dem Kommando reboot wird der Rechner neu gestartet und das neue Bootmenü kann ausprobiert werden.

Zusätzlich installieren wir den GRUB Teil 1 auch noch für die spätere Verwendung in den Bootsektor der Partition sda7:

grub-install /dev/sda7

17. Einbinden der Windowspartitionen in GRUB 0.97

Nach dem Reboot loggen wir uns einfach als "root" mit dem Kennwort "root" in der grafischen Oberfläche ein. So etwas sollte aus Sicherheitsgründen nur zu Testzwecken erfolgen.

Navigieren Sie über Orte zum "Persönlicher Ordner" und wählen Sie anschließend links "Dateisystem". Wechseln Sie in das Unterverzeichnis /boot/grub. Öffnen Sie die Datei menu.lst durch Doppelklick!

Suchen Sie die folgenden Kommentarzeilen und kopieren Sie sie zweimal vor die letzte Zeile der Datei. Entfernen Sie die Kommentar-Zeichen und bringen Sie sie auf die folgende Form:

title           Windows XP sda1
root            (hd0,0)
makeaktive
chainloader     +1

title           Windows XP sda2
root            (hd0,1)
makeaktive
chainloader     +1

Vergrößenr Sie am Anfang der Datei den Timeout von 3 auf 30.
Löschen Sie die Zeile mit dem Inhalt "hiddenmenu"

Speichern Sie die Datei ab und booten Sie neu! Sie können nun beide Windowspartitionen mit jeweils ihren eigenen Windows-Bootdateien unabhängig voneinander booten. Sogar ein wechselseitiges verstecken wäre als Konfigurationsoption möglich. Bei dem durchautomatisierten GRUB2 sind solche Möglichkeiten leider untergegangen.

18. Verwendung des Bootmanagers BOOTUS zum Start des Bootmangers im Bootsektor von sda7

Booten Sie von der Linuxpartition und binden Sie die Windowspartiton sda2 ein.
Klicken Sie auf: Orte - WINXP einhängen

Suchen Sie mit Firefox und Google das Programm BOOTUS im Internet und laden Sie die Datei bootus218.exe herunter. Kopieren Sie die Datei auf die Windowspartition.

Booten Sie anschließend das Windows XP von der Partition sda2 und installieren Sie zunächst das Programm bootus218.exe .

Starten Sie das Programm und wählen Sie dort das Menü Bootmanager - installieren Das Programm findet alle bootfähigen Partitionen (auch die logischen!) und bindet Sie in das Bootmenü ein. Übernehmen Sie bis auf das Installationsziel alle weiteren Vorgaben des Programms. Das Installationsziel ist "MBR auf Boot-Platte 1 !!! (BOOTUS verwendet zur Ablage seines Bootmanagerprogramms mehrere Sektoren in Track 0 und überschreibt damit den GRUB Teil 1)

Nach dem Reboot können Sie nun alle Bootziele ausprobieren.

19. Klonen der Linux-Partition

Booten Sie von der Parted-Magic-CD und starten Sie den Partitionsmanager

Schaffen Sie Platz für weitere logische Partitionen! Erhöhen Sie die Größe der erweiterten Partition von 20000 MiB auf 30000 MiB.

Kopieren Sie anschließend die Partition 7 hinter die Partition 8.

Geben Sie der neuen Partition sda9 die Bezeichnung LINUX2 (Kontextmenü).

Moderne Linuxsysteme unterscheiden Partitionen sehr oft nicht mehr anhand der Geräteschnittstelle z.B. /dev/sda9 sondern anhand der Indentifikationsnummer UUID des sich darauf befindlichen Dateisystems. Diese sollte eindeutig nur einmal im gesamten System vorkommen. Wie die beiden folgenden Kommandos zeigen, haben wir aber nach dem Klonen zwei Dateisysteme mit gleicher UUID:

Starten Sie ein Terminal und geben Sie ein

tune2fs -l /dev/sda7 |grep UUID
tune2fs -l /dev/sda9 |grep UUID

Das folgende Kommando erstellt eine neue zufällige UUID:

tune2fs -U random /dev/sda9
tune2fs -l /dev/sda9 |grep UUID

Nach dieser Änderung muss aber noch das Linuxsystem selber an die neue Situation angepasst werden. Mounten Sie über das Desktop-Symbol "Mount Devices" die Partiton sda9. Bearbeiten Sie die Datei /media/sda9/etc/fstab . Ersetzen Sie darin den String "/dev/sda7" durch "/dev/sda9" .

Der Grub von sda9 muss auch angepasst werden. Bearbeiten Sie wieder die Datei /media/sda9/boot/grub/menu.lst . Ersetzen Sie in den Menüeinträgen am Ende der Datei alle Vorkommnisse der alten UUID durch die neue UUID. Die neue UUID können Sie mittels rechter Maustaste aus dem Terminal kopieren. Leider haben wir trotzdem keine Möglichkeit von sda9 zu booten, da dessen Grub Teil 1 in dessen Bootsektor immer noch nach sda7 führt. Um das zu ändern müsste erst mal von sda9 gebootet werden . Henne-Ei-Problem?

Abhilfe: Wir booten über den GRUB von sda7 auch sda9. Dazu mounten wir noch sda7 und kopieren die modifizierten Menüzeilen von /media/sda9/boot/grub/menu.lst ans Ende von /media/sda7/boot/grub/menu.lst .

Damit lässt sich jetzt mit den unteren Menüpunkten des GRUBS von sda7 die Partiton sda9 booten. Hier loggen Sie sich als root ein und führen folgendes Kommando aus:

grub-install /dev/sda9

Jetzt wird noch das Bootmenü von BOOTUS durch Neuinstallation des Bootmanagers in den MBR um den zweiten Linux-Booteintrag von sda9 erweitert.

20. Entfernen des grafischen Oberfläche aus LINUX2

Bei Linux können fast sämtliche Operationen auch ohne grafische Benutzeroberfläche durchgeführt werden. Deswegen können wir darauf verzichten. Gehen Sie mit STRG-ALT-F1 auf das Terminal tty1, loggen Sie sich als root ein und geben Sie den folgenden Befehl ein:

aptitude purge xserver-common gdm

Damit werden zwei wesentliche Komponenten der grafischen Oberfläche entfernt. Das Paketmanagement ermittelt alle Pakete, die davon abhängen und auch entfernt werden müssen. Möglicherweise schlägt das System vor, zum Ausgleich andere Pakete aus dem Internet zu installieren. Sie werden gefragt, ob Sie das akzeptieren. Verneinen Sie das (mit "n") solange, bis ein Vorschlag kommt, der keine zusätzliche Software installiert! Bestätigen Sie dann zweimal mit "y". Falls ein Fehler auftritt, wiederholen Sie die Prozedur einfach. Spätestens nach einem Neustart ist die grafische Oberfläche auf tty7 Vergangenheit. und man hat ein schönes System für eine Linux-Klassenarbeit. :-))

-- KlausKellermann - 13 Dec 2010
Topic revision: r22 - 23 Nov 2011, KlausKellermann
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