Teil 3: Installation von Lubuntu-Linux 11.10

  • Entfernen Sie zunächst den Bootmanager BootUS, falls noch vorhanden. Starten Sie das Programm und wählen Sie über die Menüleiste "Bootmanager - Entfernen".
  • Sorgen Sie dafür, dass keine Partition versteckt ist und WINXP als einzige Partition "aktiv" ist.
  • Booten Sie den Rechner neu und legen Sie die CD "Lubuntu 10.10 i386" ins Laufwerk, um davon zu booten.

Installation des Lubuntu-Grundsystems (ohne Netzwerkverbindung)

Die Installation von Linux besteht aus zwei Phasen: In der ersten Phase wird ggfs. die Platte umpartitioniert und die Lage von mindestens der Linux-Partition ("Root-Partition") und der Swap-Partition festgelegt. Das System wird von der CD in die "Root-Partition" installiert und danach ohne CD gebootet. In der folgenden Phase werden dann die notwendigen Updates (in der Regel manuell veranlasst) von einem Server (im Internet) geholt. Aber auch in der ersten Phase kann es vorkommen, dass Software von außen nachgeladen werden soll. Leider kann Linux ohne die Konfiguration eines Proxyrechners im Berufskolleg nicht auf das Internet zugreifen. Wir werden im Verlauf der Installation den internen "Spiegelserver" für das Nachladen der Pakete verwenden. Auch dies muss konfiguriert werden.

  • Um größere Wartezeiten durch die Timeouts vergeblicher Netzzugriffe zu vermeiden, ziehen wir vor der Installation das Netzwerkkabel aus dem Rechner. Dann gibt Linux sofort auf.

Phase 1: Boot von der Installations-CD und Installationsdialog

Language: Deutsch
Lubuntu installieren

Willkommen: Deutsch
... optimale Installation ... Weiter
Installationsart: Etwas Anderes

  • Markieren Sie in der Partitionstabelle die Partition /dev/sda7 und klicken Sie auf Ändern .
  • Ändern Sie "Benutzen als:" in Ext4-Journaling-Dateisystem und markieren Sie Partition formatieren
  • Ändern Sie den Einbindungspunkt in / (also in die "Root-Partition")
  • Klicken Sie auf OK

  • Markieren Sie in der Partitionstabelle die Partition /dev/sda8 und klicken Sie auf Ändern .
  • Ändern Sie "Benutzen als:" in Ext4-Journaling-Dateisystem und markieren Sie Partition formatieren
  • Ändern Sie den Einbindungspunkt in /home
  • Klicken Sie auf OK

  • Vergewissern Sie sich, dass das "Gerät für die Bootloader-Installation" /dev/sda ist (=gesamte Platte, gemeint ist der MBR)
  • Klicken Sie abschließend auf Jetzt installieren .

Die folgenden Schritte können etwas von der geringen Performance des Rechners beeinträchtigt werden, da im Hintergrund gleichzeitig Dateien von der CD auf die Festplatte übertragen werden.

Wo befinden Sie sich? Berlin
Tastaturbelegung Deutsch Deutsch
Wer sind Sie?
Ihr Name chef
Name Ihres Rechners: c205brxx (xx ist die Rechnernummer)
Wählen Sie einen Benutzernamen: chef
Wählen Sie ein Passwort: chef
Lassen Sie sich nicht von der Warnung "Passwort zu kurz" beeinflussen und klicken Sie auf Weiter
... keine Benutzerkonten importieren... Weiter
Lassen Sie sich dann nur noch von den Vorteilen von Lubuntu überzeugen smile

Nach langer Zeit: Jetzt neu starten

CD entnehmen und ENTER

Booten Sie von Linux und loggen Sie sich als chef mit dem Kennwort chef ein. Die in einem "Pop-Up" angezeigte "Unvollständige Sprachunterstützung" werden wir noch nicht beheben. Dies holen wir nach der Aktualisierung des Systems in der zweiten Phase nach.

Phase 2 Aktualisierung des Lubuntu-Systems und Installation von weiterer Software

Um die Aktualisierung durchzuführen stellen wir die Netzwerkverbindung wieder her (Kabel einstecken). Die erfolgreiche Verbindung sollte auch mit einem PopUP "Wired Connection ..." bestätigt werden.

Änderung der Paketquellen

Bemerkung: Bei Installationen zu Hause ohne Proxyserver ist keine Änderung der Paktequellen nötig!

Als nächstes ist die Serveradresse für den Bezug von Software zu ändern. Da wir keine großen Mengen von Software über die Internetverbindung der Schule quälen wollen, verwenden wir eine Kopie der jeweiligen Internetserver, den Spiegelserver auf der Adresse 10.151.200.11. Die Änderung erfolgt folgendermaßen:

  • Login als Benutzer "chef".
  • Start des Texteditors als Administrator: Klicken Start - Ausführen und Eingabe von "gksudo leafpad", dann das verlangte Kennwort von "chef" eingeben.
  • Im Texteditor öffnen Sie die Datei /etc/apt/sources.list mit Menü Datei - öffnen , anschließend über das Dateisysten Navigieren, um die Datei zu öffnen.
  • Legen Sie zunächst eine Sicherheitskopie an: Menü Datei - Speichern_unter sources.list.bak .
  • Nun müssen Sie wieder sources.list öffnen: Menü Datei - öffnen sources.list .
  • Von der Datei können Sie einige Fragmente verwenden. Im Prinzip können Sie aber auch sämtliche Zeilen löschen und folgenden Inhalt eintragen:

deb ftp://10.151.200.11/ubuntu oneiric main restricted universe multiverse
deb ftp://10.151.200.11/ubuntu oneiric-updates main restricted universe multiverse
deb ftp://10.151.200.11/ubuntu oneiric-backports main restricted universe multiverse
deb ftp://10.151.200.11/ubuntu oneiric-security main restricted universe multiverse
deb ftp://10.151.200.11/ubuntupartner oneiric partner
deb ftp://10.151.200.11/ubuntuextras oneiric main

  • Am Ende wird die Datei abgespeichert ( Menü Datei - speichern ) und das Programm "leafpad" geschlossen.

Aktualisierung mittels des Programms Synaptic

  • Start von Synaptic: Klicken Start - Systemwerkzeuge -Synaptic-Paketverwaltung und dann das verlangte Kennwort von "chef" eingeben.
  • Klicken Sie auf das Symbol Neu laden , um die aktuellen Listen der Pakete zu holen, die in den Quellen verfügbar sind. Tritt dabei ein Fehler auf, so muss zunächst die Ursache behoben werden.!
  • Klicken Sie auf das Symbol Alle Aktualisierungen vormerken . Damit wird für alle Softwarepakete geprüft, ob es neuere Versionen gibt. Pakete, auf die das zutrifft, werden zum Installieren vorgemerkt.
  • Klicken Sie auf das Symbol Anwenden . Damit werden alle vorgemerkten Softwarepakete vom Server heruntergeladen und anschließend werden alle Pakete installiert. Selbst wenige Wochen nach einem neuen Release können das schon mehrere hundet MB sein, die herunter geladen werden müssen.
  • Normalerweise können Sie nach einer Aktualisierung ohne einen einzigen System-Neustart einfach weiterarbeiten. Ein aktualisierter Kernel oder eine Änderung am Linux-Bootmanager wird dann allerdings errst nach einem Neustart wirksam. In diesem Fall sollte man den Neustart sofort durchführen, damit eventuelle Probleme sich auch sofort offenbaren können. Da wir mit unseren Kenntnissen nicht wissen, ob der Neustart erforderlich ist, führen wir ihn jetzt einfach durch.
  • Durch die Aktualisierung wird die in der ersten Phase wegen der fehlenden Netzwerkverbindung vernachlässigte deutsche Sprachunterstützung nicht eingerichtet. Das müssen wir noch nachholen: Klicken Start - Einstellungen - Sprachunterstützung . Im PopUp "Die Sprachunterstützung ist nicht vollständig installiert" klicken Sie auf Installieren . Das verlangte Kennwort ist wieder das von "chef".

Installation von Software

Linux besitzt ein beneidenswert gutes System zum Softwaremanagement. Die gesamte Software populärer Linux-Distributionen wie Debian, Ubuntu oder auch Suse-Linux wird in der Regel aus "Repositories" (Paketquellen) von einem oder wenigen Servern geladen. Nur Experten, die wissen, was sie tun, laden eine Installationsdatei von irgendeiner Webseite und installieren sie dann. Das kann das Paketmanagement von Linux gehörig durcheinander bringen. Um Manipulationen zu vermeiden, ist jedes Paket mit einem Schlüssel signiert. Die Signatur wird vor der Verwendung des Pakets geprüft. Schon vor dem Herunterladen steht fest, welche Pakete nicht miteinander harmonieren und welche Pakete zusätzliche weitere Pakete benötigen. So werden sämtliche Abhängigkeiten aufgelöst bevor auch nur ein Paket herunter geladen wird. Es kann auch niemals - wie bei Microsoft Windows - passieren, dass nach einer Aktualisierung direkt eine weitere Aktualisierung notwendig wird, weil dies erst nach der Installation von Software erkannt wird.

Installation des Browsers Firefox

Der standardmäßig bei Lubuntu vorinstallierte Browser "Chromium" hat keine komfortable Möglichkeit, einen Proxyserver einzutragen. Das in Lubuntu verwendete "Lightweight X11 Desktop Environment" (LXDE) ist für leistungsschwache Rechner ausgelegt und verzichtet deshalb aus Performance-Gründen auf einigen Komfort. Es gibt zum Beispiel keinen zentral definierten Proxyserver wie bei Windows oder bei Ubuntu-Linux. Nur auf einen solchen kann Chromium zugreifen. Beim Firefox kann man den Proxyserver im Programm selber konfigurieren. Deswegen installieren wir ihn jetzt.

  • Start von Synaptic: Klicken Start - Systemwerkzeuge - Synaptic-Paketverwaltung und dann das verlangte Kennwort von "chef" eingeben.
  • Klicken Sie auf das Symbol Suche und geben Sie als Suchstring "firefox" ein.
  • Klicken Sie im Suchergebnis mit der rechten Maustaste (Kontextmenü) auf das Paket "Firefox" und wählen Sie "Zum Installieren vormerken" . Merken Sie im PopUp "Notwendige Änderungen vormerken?" auch die weiteren vorgeschlagenen Pakete vor. Prüfen Sie auch, ob Sie das Paket "firefox-locale-de" noch vormerken müssen.
  • Sie können bei Bedarf auch noch weitere Pakete vormerken, z.B. den "Adobe Acrobat Reader".
  • Zur Installation klicken Sie auf das Symbol Anwenden . Damit werden alle vorgemerkten Softwarepakete vom Server heruntergeladen und anschließend installiert.

  • Starten Sie Firefox: Klicken Sie auf den neuen Menüpunkt Start - Internet - Firefox_Web_Browser und konfigurieren Sie den Proxy auf die IP 192.168.110.2 mit dem Port 8080. Prüfen Sie durch Aufruf einer Webseite.

Überprüfung und Korrektur der Einbindung von Windows in den Linux-Bootmanager GRUB2

Im von Linux angelegten Bootmenü gibt es neben Linux zwei Windows-Einträge für sda1 und sda2. Booten Sie abwechselnd von beiden Windowssystemen und versuchen Sie dem WINXP-System einen blauen Desktop-Hintergrund zu geben und dem XPKLON einen dunkelroten Hintergrund. Geht das?

Das hier vorliegende Problem ist darin begründet, dass der von vielen Linux-Distributionen verwendete Bootmanager GRUB die zu bootenden Partitionen standardmäßig anhand der UUID (Universally Unique Identifier) des darauf befindlichen Dateisystems auswählt. Dabei handelt es sich um eine beim Formatieren der Partition zufällig vergebene Kennnummer, die sich im Bootsektor der Partition befindet. Bei FAT- und NTFS-Partitionen wird ersatzweise die von Windows vergebene 8-stellige "Volume Serial Number" verwendet, die man in der Windows-Kommandozeile mit dem Befehl dir /w zu sehen bekommt.

Da beim Klonen einer Partition eine exakte Kopie angelegt wird, haben beide Versionen auch die gleiche UUID bzw. "Volume Serial Number". GRUB greift nun beim Booten immer auf die erste passende Partition mit der richtigen UUID zu, auch wenn es noch eine weitere Partition mit der gleichen UUID gibt. Also wird immer von XPKLON gebootet. Man sollte grundsätzlich vermeiden, Zwei Dateisysteme mit gleicher UUID in einem Rechnersystem zu haben!

Also ändern wir eine der UUIDs:

  • Rufen Sie unter Windows den Internetexplorer auf und kopieren Sie sich aus dem Verzeichnis ftp://10.151.200.11/windowstools das Programm VolumeSerial.exe auf Laufwerk D: .
  • Starten Sie das Programm und ändern Sie damit die "Volume Serial Number" von F: (also WINXP) in eine bliebige andere 8-stellige Hexadezimalzahl. Die Änderung wird, wie bei Windows üblich, erst nach einem Neustart wirksam.
  • Starten Sie nun wieder Linux und loggen Sie sich als "chef" ein.
  • Öffnen Sie ein Kommandozeilenfenster und aktualisieren Sie nun den Bootmanager GRUB2: Klicken Start - Zubehör - LXTerminal und geben Sie ein sudo update-grub , dann das verlangte Kennwort von "chef" eingeben. Mit dem Kommando sudo reboot können Sie einen Neustart auslösen und den Bootmanager testen.
  • Geben Sie nun dem WINXP-System am Anfang der Platte einen dunkelblauen Hintergrund und dem XPKLON-System einen dunkelroten Hintergrund.

Im Prinzip kann GRUB2 auch wie BootUS Partitionen vor dem Booten des Systems gezielt verstecken. Da es sich um ein recht neues Programm handelt, welches den Vorgänger GRUB erst im Jahr 2010 ersetzt hat, benötigt man leider umfangreichere Linux-Kenntnisse, um das zu bewerkstelligen.


Quelle von VolumeSerial.exe siehe http://www.codeproject.com/KB/system/change_drive_sn.aspx

-- KlausKellermann - 15 Dec 2011
Topic revision: r7 - 03 Feb 2012, KlausKellermann
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