8. Installation von Linux als weiteres System

Auf dieser Seite geht es um die Installation von Linux und die Einbindung in eine Multiboot-Konfiguration

Wir verwenden Linux Mint Qiana (32 Bit) mit Cinnamon-Desktop in der LTS-Version 17.0 . Die fertig gebrannte DVD steht im Unterricht zur Verfügung.

Inhalt dieser Seite:

4.1. Starten des Linux-Mint-Live-Systems

  • Booten Sie von der die Linux-Mint-DVD

Das Betriebssystem wird komplett von der DVD in den Arbeitsspeicher geladen. Das dauert natürlich einige Zeit. Nach dem Booten erscheint sofort ein arbeitsfähiges Linuxsystem mit Cinnamon-Desktop. Leider ist das System nicht lokalisiert. Sowohl die Menübezeichnungen als auch der Tastaturtreiber sind "us".

4.2. Grundinstallation von Linux nach sda6

Bemerkung:
Während der Installation versucht das Programm mehrfach Dateien aus dem Internet herunterzuladen. Dies gelingt mit dem neuen Raumserver ab 11/2014 auch ohne Proxy, da die entsprechenden DNS-Anfragen auf die Downloadquellen auf den Spiegelserver in Raum C205 umgeleitet werden. Der Download wird dadurch extrem beschleunigt und belastet die Internetanbindung des BKGUT nicht.

  • Warten Sie, bis das LIVE-System sich komplett in den Speicher geladen hat und der Desktop erscheint.
  • Doppelklicken Sie dann auf das Desktop-Icon "Install Linux Mint"
  • Wählen Sie dann die Lokalisierung "Deutsch"

Das Betriebssystem "Windows 10" wird hier noch nicht, wie sonst üblich erkannt und eine Installation von "Linux neben Windows" angeboten. Deswegen müssen wir hier die Partitionierung selber definieren. Die Partitionierung ist innerhalb des Installationsprogramms relativ unkomfortabel. Deswegen verwenden wir das uns schon bekannte Gparted.

  • Beenden Sie das Installationsprogramm!
  • Rüfen Sie im Linux-Mint-Livesystem den schon vertrauten Partitionseditor auf über: Menü -- Administration -- GParted
  • Falls noch nicht geschehen vergeben Sie den vorhandenen Partitionen die folgenden Bezeichnungen:

sda1 System-reserviert
sda2 WIN10

Da die Anzahl der primären Partitionen so begrenzt ist, verwenden wir für Linux nur logische Partitionen. Linux benötigt mindestens eine "Root-Partition" und eine "Swap-Partition". Die Rootpartition enthält ein Dateisystem mit allen Progammdateien und Daten des Betriebssystems Linux. Die Swap-Partition entspricht der Auslagerungsdatei unter Windows. Reicht der Hauptspeicher (RAM) nicht mehr für alle gestarteten Programme aus, dann werden lange nicht benötigte Teile des Hauptspeichers in die Swap-Partition geschrieben, um Platz zu schaffen. Falls sie dann doch wieder gebraucht werden, müssen Sie vom Hauptspeicher zurück geholt werden. Dafür werden dann wieder andere Teile auf die Festplatte geschrieben. Dieses "Swappen" führt wegen der vergleichsweise geringen Datenübertragungsraten einer Festplatte im Vergleich zum RAM zu einer extremen Verlangsamung des des Betriebssystems. Allerdings verhindert das "Swappen" ein Einfrieren oder einen Totalabsturz des Systems. Bei ständig swappenden Systemen sollte dringends der Hauptspeicher vergrößert werdenm. Als weitere Funktion nimmt die Swap-Partition im Ruhemodus den kompletten RAM-Speicherinhalt des letzten Betriebszustandes auf.

Faustregel: Für die Größe der Swap-Partition gilt bei RAM-Speichergrößen ab 1024 MiB: Mindestgröße Swap = RAM-Speichergröße plus 20 %

  • Stellen Sie mittels des Kommandos free -m die Größe des Hauptspeichers in MiB fest (Das Zeichen "-" erhalten Sie über die Taste "ß"). Der angezeigte Wert muss auf die nächste mögliche Speichergröße aufgerundet werden also z.B. auf 1024 MiB oder 2048 MiB. Addieren Sie dann noch 20% (multiplizieren mit 1,2 smile Runden Sie dann auf einen "schönen" GiB-Wert auf.
  • Beispiel: 1975 MiB --> 2048 MiB Ram-Größe, 2048 * 1,2 = 2457 --> schöner Wert: 2,5 GiB =2560 MiB

  • Erstellen Sie eine Erweiterte Partiton (Extended Partition), die sich am Ende des Plattenspeicherbereichs über die letzten 50 GiB (Größe = 51200 MiB) erstreckt. Davor bleiben ca. 85 GiB unbenutzt.
  • Erstellen Sie die Swap-Partiton mit der Bezeichnung "SWAP" als logische Partition direkt am Anfang der erweiterten Partition!
  • Erstellen Sie daran anschließend eine logische ext4-Partition mit der Bezeichnung "MINT17" mit der Größe 11 GiB bzw. 11264 MiB
  • Vergessen Sie nicht, die Operationen auch durchzuführen.
  • Schließen Sie das Program GParted.

  • Doppelklicken Sie dann wieder auf das Desktop-Icon "Install Linux Mint"
  • Wählen Sie dann die Lokalisierung "Deutsch"
  • Als *Installationsart" wählen Sie "Etwas Anderes"! Nur so haben sie die volle Kontrolle.
  • In der Partitionstabelle markieren Sie in der Partitionierung die Zeile mit der ext4-Partition und wählen "Change" und verändern folgende Parameter:
    • Benutzen als: EXT4-Journaling-Dateisystem
    • Partition formatieren: (können wir uns hier sparen)
    • Einbindungspunkt: /
  • Das Gerät für die Bootloader-Installation ist in der Regel korrekt voreingestellt: /dev/sda

Der erste Teil des Bootloaders wird damit auf der Festplatte im ersten Sektor eingerichtet ( = MBR)

  • Klicken Sie auf Jetzt installieren !
  • Eventuelle Motzereien wegen fehlender Formatierungs-Kennzeichnung können Sie ignorieren!

Die folgenden Einstellungen werden abgefragt während im Hintergrund die Installation abläuft. Deswegen kann die Reaktionszeit des Systems stark vermindert sein.

  • Wo befinden Sie sich? Berlin
  • Tastatur: Deutsch - Deutsch
  • Ihr Name: chef
  • Name Ihres Rechners: c205fxd-n-nn (Statt n-nn ist die Nummer Ihrer Festplatte einzugeben.
  • Benutzername: chef
  • Passwort: chef (Ignorieren Sie die Warnung)
  • "Passwort zum Anmelden abfragen.
  • Keine Benutzerkonten importieren

Von nun an läuft eine Präsentation über die Möglichkeiten von Linux Mint. Bitte warten Sie bis ...

  • Installation abgeschlossen: Jetzt neu starten
  • Entnehmen Sie die DVD, wenn sich die Schublade öffnet.
  • Schließen Sie die Schublade und drücken Sie ENTER
  • Wenn der Rechner nicht rebootet, dann schalten Sie ihn zunächst aus (4 Sekunden Powertaste drücken)

4.4. Prüfen und vervollständigen der Installation

Nach dem Reboot meldet sich der aus dem MBR gestartete GRUB2.

  • Prüfen Sie, ob Windows 10 über den Menüpunkt "Windows Recovery Environment" noch bootet.

  • Starten Sie nun das System neu und booten Sie den ersten Eintrag "Linux Mint ...".

Es wird nun der grafische Desktopmanager gestartet.

  • Melden Sie sich als "chef" an. Der erste Login dauert etwas länger, da das Heimatverzeichnis konfiguriert wird.

4.4.1 Konfiguration des Packetmanagements und Systemaktualisierung

Bei den meisten aktuellen Linux-Distributionen werden Updates und neue Software (Pakete) direkt von einem oder mehreren Servern (den Repositories) aus dem Internet geladen. Ein erstes Update kann schon leicht mehrere 100 MB betragen. Das würde im Netzwerk der Schule eine hohe Auslastung verursachen. Zur Vermeidung von entsprechenden Wartezeiten für uns und die anderen Schüler der Schule ist in C205 ein "Spiegelserver" eingerichtet, der eine Kopie aller in C205 benötigten Repositories enthält. Dieser muss nun im System eingetragen werden:

  • Rufen Sie das Programm "Synaptic" auf über: Menü -- Systemverwaltung -- Synaptic-Paketverwaltung
  • Als zuerst eingerichteter Benutzer haben Sie Super-User-Do-Rechte (sudo). Deswegen geben Sie jetzt ihr Kennwort "chef" zur Authentifizierung an.
  • Wählen Sie: Einstellungen -- Paketquellen

Auf der linken Seite sehen Sie mehrere Icons. Die Bedeutung ist in der folgenden Tabelle erklärt:

IconSorted ascending Beschreibung
Additional repositories Hierbei handelt es sich um Repositories, die nicht dem PPA-System angeschlossen sind. Bei Programmen wie Dropbox, VirtualBox oder Opera ist man wahrscheinlich noch relativ sicher vor schädlicher Software. Von unbekannten Repositories sollte man aber in jedem Fall die Finger lassen.
Authentication keys Praktisch alle Software, die von einem Linux-Repository ist heutzutage mit einem privaten Schlüssel signiert. Dieser bleibt bei dem Besitzer des Repositories unter Verschluss. Der für die Überprüfung der Signatur benötigte öffentliche Schlüssel wird über bekannte "Schlüsselserver" verbreitet oder kann bei dem Besitzer des Repositories herunter geladen werden. Wird ein Repository als Software-Quelle in diesem System hinzugefügt, dann kann er an dieser Stelle eingepflegt werden.
Maintenance Das ist wohl der erste Versuch, menügeführte Reparatur-Mechanismen wie bei Windows einzuführen. ?!
Official repositories An dieser Stelle wird der Server mit dem Repository der vom Mint-Team selbst erstellten Software festgelegt. Außerdem wird der Server für das dem Linux-Mint zugrunde liegende Ubuntu-Linux festgelegt. Diese Server befinden sich nicht in Deutschland. Es könnten auch deutsche Server gewählt werden. (Für diese Server funktioniert allerdings die Domainumleitung in Raum C205 nicht .)
PPAs PPA = "Personal Packet Archive" . Entwickler können für Ihre Programme ein eigenes Repository zur Verfügung stellen. Dadurch kann Software, die nicht in den offiziellen Paketquellen trotzdem über das übliche Softwareverwaltungssystem installiert werden. Z.B. kann man dadurch automatisch immer die aktuellsten Versionen des Programms WINE bekommen und so vielleicht auch etwas neuere Windows-Software zum Laufen bekommen. Man hat dabei natürlich immer das Risiko, das es sich nicht um offiziell von Mint oder Ubuntu getestete Software handelt. Das PPA-System minimiert das Risiko, sich Schadsoftware einzufangen. Aber ausgeschlossen ist es nicht.

An den Häkchen sollten wir nichts ändern, wenn wir ein stabiles System haben wollen. Die zugehörigen Konfigurationsdateien in Textform sind /etc/apt/sources.list und alle Dateien im Unterverzeichnis /etc/apt/sources.list.d .

  • Prüfen Sie, ob das "X" für "cdrom:Linux" unter "Additional repositories" weg ist (deaktiviert).
  • Schließen Sie alle Fenster von Synaptics!
  • Starten Sie den Dateimanager "Nemo" (Im Menüsytem unter Zubehör -- Dateien )
  • Navigieren Sie im "Dateisystem" in das Verzeichnis /etc/apt .
  • Durch Doppelklick können Sie sich den Inhalt anschauen. Eine Raute "#" am Zeilenanfang startet einen Kommentar und verhindert, dass die Zeile eine Funktion hat.
  • Wechseln Sie in das Unterverzeichnis "sources.list.d" und schauen Sie sich dort alle Dateiien an!
  • Überprüfen Sie, ob genau die folgenden Repository-Festlegungen wirksam sind:

deb http://packages.linuxmint.com/ qiana upstream import main
deb http://extra.linuxmint.com qiana main   #id:linuxmint_main
deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu/ trusty main restricted universe multiverse
deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu/ trusty-updates main restricted universe multiverse
deb http://security.ubuntu.com/ubuntu/ trusty-security main restricted universe multiverse
deb http://archive.canonical.com/ubuntu/ trusty partner

  • Schließen Sie nun alle Fenster.

  • Rufen Sie jetzt noch einmal das Programm "Synaptic" auf über: Menü -- Administration -- Synaptic-Paketverwaltung
  • Klicken Sie oben im Programmfenster auf "Neu laden" (bzw. Reload). Damit werden die lokal verfügbaren Informationen mit denen der Server abgeglichen.
  • Suchen Sie das Packet "testdisk" und markieren Sie es mit "Zum Installieren vormerken"
  • Merken Sie auch das Paket "vim" vor!
  • Installieren Sie die Programme durch Klick auf das Symbol "Anwenden" und anschließend auf "Anwenden"!
  • Schließen Sie "Synaptics".

Unten in der Leiste befindet sich das Symbol des Updatemanagers links neben der Uhr. Normalerweise zeigt es ein Häkchen. Da es ein Ausrufezeichen zeigt, ist das System nicht auf dem neuesten Stand.

  • Bewegen Sie den Mauszeiger über das Symbol des Updatemanagers. Notieren Sie die angezeigte Meldung im Protokoll.
  • Durch Klick auf das Symbol starten Sie den Update-Manager.
  • Klicken Sie dann noch mal auf "Auffrischen" und anschließend auf "Aktualisierungen installieren"
    Bemerkung
    "Auffrischen" bewirkt das Gleiche wie "Neu laden" in Synaptics.

Üblicherweise werden jetzt eigentlich alle Pakete aktualisiert. Hier bei Linux-Mint wird aber zunächst nur ein Paket von Linux-Mint aktualisiert, welches danach erst die restlichen, noch notwendigen Updates hervorzaubert (z.B. 391 Updates mit zusammen 369 MB).

  • Klicken Sie ruhig auf "Details", um sich den Ablauf der Aktualisierung anzuschauen.
  • So bald die Überschrift wechselt in "Die Aktualisierung ist abgeschlossen", können Sie das Fenster schließen.
  • Booten Sie nur neu, wenn Sie dazu aufgefordert werden.

Die Installation der heruntergeladenen Pakete dauert wesentlich länger als der Download in Raum C205. Aber auch die anderen über die Welt verteilten Repositories haben in der Regel eine bessere Geschwindigkeit, als die kommerziellen Microsoft-Update-Server. Beantworten Sie eventuelle Fragen mit den Standard-Vorgabe-Werten. Eventuelle Warnungen können hier in der Regel ignoriert werden.

Nun ist das System vollkommen aktualisiert. Der Start eines weiteren Upgrades führt nie zu weiteren Installationen. Das Icon links neben dem Datum zeigt ein Häkchen. Nur wenn ein neuer Kernel oder neue Startdateien installiert wurden, sollte ein Linux-System neu gebootet werden. Trotzdem kann auch mit dem alten Kernel weiter gearbeitet werden.

4.4.2 Vervollständigen der Sprachunterstützung

Bei Installation mit bestehender Verbindung zu den Repositories wird das automatisch erledigt.

4.4.3 Auf notwendige proprietäre Hardware-Treiber prüfen

Auf den Rechnern in Raum C205 werden keine proprietären Treiber benötigt!

Für 3D-Anwendungen, z.B. für den "Compiz-Würfel" benötigt man auf anderen Rechnern möglicherweise die Orginal-Herstellertreiber. Diese sind keine Open-Source-Software und es besteht deshalb das Risiko, die Stabilität seines Systems aufs Spiel zu setzen. Ältere ATI-Grafik-Chipsätze (bis Radeon 9800) und Intel-Chipsätze kommen mit dem standarmäßig installierten Open-Source-Treiber aus. Für neuere ATI-Grafikkarten und für alle NVIDIA-Grafik-Chipsätze muss für 3D-Anwendungen ein eingeschränkter Treiber installiert werden. Auch WLAN-Karten benötigen ggfs. proprietäre Treiber.

Das geht ganz einfach: Menü -- Einstellungen -- Systemeinstellungen
und dann unten unter "Systemverwaltung" auf "Gerätetreiber" klicken.

4.4.4 Einrichten der Anwendersoftware

Browser Firefox

Für eine Internetverbindung muss im Firefox-Browser noch der Proxyserver für HTTP und SSL im Firefox oder systemweit eingestellt werden:

Manuelle Proxy-konfiguration: 10.106.133.18 Port: 3128 in Raum C205
Kein Proxy für FTP !!

Wer seine persönliche Suchmaschine vermisst und sich nicht mit Yahoo (Sponsor von Linux Mint) begnügen will, muss folgendes tun:

  • Den Pfeil rechts neben dem Yahoo-Symbol anklicken und im Dropdown-Menü "Suchmaschinen verwalten" wählen.
  • Inm nächsten Fenster auf den Link "Weitere Suchmaschinen hinzufügen" klicken.
  • In der sich öffnenden Webseite auf das Symbol der gewünschten Suchmaschine klicken.
  • Nun existiert im Dropdown-Menü ein Hinzufügen-Menüpunkt für die gewünschte Maschine.

Einrichten von Addons für Firefox:

Werbeinhalte sind nervig, kosten Performance und können durch Einschleppen von Schadsoftware auch unter Linux Schaden anrichten.

Zur Blockade von Werbeinhalten kann jeder User mit Hilfe der Add-Ons jeweils selber seinen Browser einrichten:

  • Installieren Sie die folgenden beiden Add-Ons:
    • Adblock Edge
    • NoScript

Zur Verbesserung der Rechtschreibung von Wiki-Inhalten sind folgende Addons hilfreich:

    • British English Dictonary
    • Deutsches Wörterbuch
    • Leo Search

Der Flashplayer ist bei Linux-Mint standardmäßig installiert.

PDF-Reader

Falls Sie zum Lesen von PDF-Dateien nicht den vorinstallierten Document-Reader verwenden wollen, dann konnten Sie früher das Paket "adobereader-deu" installieren. Die Version 9.5.1 soll aber eine Sicherheitslücke enthalten. Aus Sicherheitsgründen wird von der Verwendung abgeraten und der Adobe-Reader ist aus den Paketquellen verbannt. Ein Download bei Adobe ist inzwischen auch nicht mehr möglich. Die neueren Versionen des Adobe-Readers stehen leider für Linux nicht mehr zur Verfügung.

4.4.5 Einrichten von "Grauzonensoftware"

Achtung, vor der Installation sind die rechtlichen und urheberrechtlichen Aspekte von Grauzonensoftware und proprietärer Software zu prüfen! Insbesondere "libdvdcss2" darf nach deutschem Recht nicht verbreitet werden, da es zur Umgehung des Kopierschutzes von Kauf-DVDs verwendet werden kann. Das Abspielen von DVDs mit dieser Software ist allerdings nicht strafbar. Die hier installierte Software darf aber nicht ungeprüft auf verkauften Systemen verbreitet werden!

Installation der Programmbibliothek zur Entschlüsselung von von DVDs mit CSS-Verschlüsselung

Um unter Windows DVDs ansehen zu können muss ein Wiedergabeprogramm gekauft und installiert werden. Ein derartiges Programm erhält man auch schon mal zusammen mit einem DVD-Laufwerk oder einem Fertig-Rechner. Erst durch das Wiedergabeprogramm erhält man die Möglichkeit zur CSS-Entschlüsselung. Für Linux gibt es leider nur einen einzigen Anbieter, der eine legale DVD-Player-Software für Linux anbietet. Ist diese nicht für das aktuelle Linux-System verfügbar, dann können Kauf-DVDs unter Linux trotzdem nach Installation des Pakets "libdvdcss2"abgespielt werden. Dieses Paket ist bei Linux-Mint vorinstalliert!

Bei der vorliegenden Version von Linux-Mint wird "libdvdcss2" bei der normalen Installation mit installiert.

MS-Windows-Codecs zur Wiedergabe von WMV-Videos

Die benötigten Codecs sind unter Linux-Mint vorinstalliert.

Zum Test könnten Sie eine WMV-Datei auf der Windows-10-Partition suchen und abspielen.

Microsoft-Truetype-Fonts

Wenn Sie das vorinstallierte Office-Paket "Libre-Office" starten und die Schriftarten überprüfen, dann sehen Sie, dass die unter Windows verfügbaren Standardschriften wie z.B. "Arial" oder "Times New Roman" fehlen. Die Microsoft-Fonts sind weit verbreitet. Ohne diese Fonts sieht ein Word-DoKument oder ein PDF-Dokument unter Linux manchmal recht merkwürdig aus, da Ersatzfonts verwendet werden. Das Paket, welches die frei downloadbaren Fonts von einem Internet-Server herunter lädt, heißt "ttf-mscorefonts-installer". Bei diesem Paket sind die Lizenzbedingungen der Firma Microsoft zu beachten. Es muss sich ein lizensiertes Windows auf dem Rechner befinden. Das Paket ist nicht standardmäßig unter Linux-Mint installiert. Deswegen installieren Wir es nach:

Wenn das Paket "ttf-mscorefonts-installer" installiert wird, dann lädt es die Schriften über das Internet nach. Das wird von dem Raumserver nicht unterstützt! Deswegen müssen den Proxy setzen und somit das Paket komplett aus dem Internet installieren. Zu Hause kann auf das Setzen des Proxies natürlich verzichtet werden.

  • Öffnen Sie ein Terminal (Menü -- Zubehör -- Terminal) und geben Sie folgende Kommandos ein:

  • Administratorrechte: sudo -s
  • Proxy setzen: export http_proxy=http://10.106.133.18:3128
  • Proxy prüfen, index.html heruntergeladen? wget www.heise.de
  • Paketlisten auf den Stand im Internet aktualisieren: aptitude update
  • Fonts herunterladen und installieren: aptitude install ttf-mscorefonts-installer

Bestätigen Sie die Microsoft-Lizenz und wählen Sie auch hier bei Fragen die Standardvorgaben

  • Wenn keine Fehler aufgetreten sind können Sie das Terminal schließen

4.4.6 Einrichten eines normalen eingeschränkten Benutzers

Für Benutzer, die keinen Schaden am System anrichten dürfen wird noch der benutzeraccount "schueler" eingerichtet.

  • Starten Sie: Menü -- Administration -- Benutzerkonten
  • Klicken Sie auf "Entsperren" und geben Sie ihr "chef" ein.
  • Klicken Sie auf "+" und erstellen Sie den Account "schueler"
  • Unter Anmeldeoptionen wählen Sie das Passwort "schueler" für diesen Account.
  • Schließen Sie das Programm.

4.4.7 Installation der Treibersoftware für den Raumdrucker in C205

In den Paketquellen von Linux befindet sich kein Treiber für den Laserdrucker Samsung 3470ND in Raum C205. Der Treiber ist erhältlich hier: http://www.bchemnet.com/suldr/ . Er befindet sich dort in einem Repository. Auch dieses Repository ist auf dem Spiegelserver von Raum C205 und wird ohne Proxy über die Original-Domain erreicht. Es muss allerdings noch in die Paketquellen das Linux-Mint-Systems integriert werden:

  • Starten Sie das Programm Synaptic: Menü -- Administration - Synaptic-Paketverwaltung
  • Unter "Einstellungen -- Paketquellen" klicken Sie links auf das Icon "Zusätzliche Paketquellen"
  • Klicken Sie auf "Neue Paketquelle hinzufügen" und tragen Sie die folgende Zeile dort ein:

deb http://www.bchemnet.com/suldr/ debian extra

  • Schließen Sie das Fenster "Anwendungspaketquellen"
  • Klicken Sie im Hauptfenster von "Synaptics" auf "Neu laden", um die Paketinformationen zu aktualisieren.

Sie erhalten eine Fehlermeldung " ... Schlüssel nicht verfügbar ...". Jedes Paket eines Repositories enthält eine Signatur, die mit einem geheimen Schlüssel erstellt wurde. Wenn jemand einen eigenen Spiegelserver für bekannte Pakete einrichtet, und darin in böser Absicht bekannte Softwarepakete verändert, dann ist er aber ohne den geheimen Schlüssel nicht in der Lage, ein Paket neu zu signieren. Beim Herunterladen durch ein Linux-System wird die Signatur jeder Datei mit dem öffentlichen Schlüssel geprüft. Diese Prüfung ist bei uns gescheitert, weil wir den öffentlichen Schlüssel noch besorgen müssen:

  • Öffnen Sie ein Terminal
  • Geben Sie folgendes Kommando ein: wget ftp://10.151.200.11/keyfiles/samsung-unified-linux-driver-repository-key-09BAC46D.asc . Sie können das Kommando auch einfach aus dem Browser über des Kontextmenü in das Terminalfenster kopieren und ausführen.
  • Achten Sie darauf, dass die DAtei wirklich zu "100%" herunter geladen wird.
  • Unter "Einstellungen -- Paketquellen" klicken Sie links auf das Icon "Authentifizierungsschlüssel"
  • Klicken Sie auf "Schlüsseldatei importieren" und navigieren Sie ins Verzeichnis /home/chef.
  • Markieren Sie die heruntergeladene Schlüsseldatei und klicken Sie auf OK.
  • Schließen Sie das Fenster "Anwendungspaketquellen".
  • Nun gibt es beim "Neu laden" keine Fehlermeldung mehr.
  • Suchen Sie nun nach dem Paket "samsungmfp-driver" und installieren Sie es zusammen mit allen davon abhängigen Paketen durch markieren im Kontextmenü und Klick oben auf "Anwenden".

Anschließend kann der Raum-Drucker ML-3471ND über "Menü -- Preferences -- Drucker " als neuer Drucker mit der in der Regel schon angezeigten IP-Nummer 10.151.200.200 definiert werden:

4.4.8 Anzeige der Partitionierung mit dem Programm "testdisk"

Für die weitere Vorgehensweise kann es vielleicht nützlich sein, die genauen Partitionierungsdaten mit dem Programm "testdisk" zu ermitteln.

  • Starten Sie ein Terminal und geben Sie sich "Administratorrechte". Geben Sie ein: sudo -s
  • Als erster eingerichteter User haben Sie "sudo-Rechte" und können sich so wie der User "root" verhalten. Dazu müssen Sie jetzt nur ihr eigenes Kennwort "chef" eingeben.
  • Der Prompt (Eingabeauffordeungssymbol) ändert sich in "#" und Sie können nun "testdisk" starten mit testdisk. Sie kennen das Programm schon von der Parted-Magic-CD.
  • Bestätigen Sie alle Vorgaben wieder mit ENTER.

  • Notieren Sie sich die genauen Daten der Windows-Partitionen, der Extended Partition ( Nr. 3), der Swap-Partition und der Linux-Partition in Ihr Protokoll.
  • Brechen Sie "testdisk" mit der Tastenkombination Strg-C ab und schließen Sie das Terminal.

  • Fahren Sie Linux herunter.

4.5. Bootexperimente

4.5.1 Löschen von Linux unter Windows

Da Sie mit Windows 10 ein Betriebssystem vom Marktführer haben und sich nicht weiter mit einem "Sektierer-System" wie Linux befassen wollen, löschen Sie es.

  • Starten Sie Windows 10 und öffnen die Datenträgerverwaltung.
  • Löschen Sie die Linux-Partition.
  • Prüfen Sie nun, ob dieses langweilige schwarze Bootmenü endgültig aus ihrem Leben verschwunden ist: Fahren Sie Windows 10 herunter und starten Sie den Rechner neu.
  • Dokumentieren Sie das Ergebnis in Ihrem Protokoll.

Hat Linux Ihr Windows kaputt gemacht? Was ist passiert?

4.5.2 Wiederherstellung der Bootfähigkeit

Der Bootmanager "Grub2" von Linux besteht aus mindestens zwei Teilen. Teil 1 haben wir in den MBR installiert und damit den Standard-MBR von Microsoft überschrieben. Teil 2 befindet sich in der Linuxpartition, von der aus Grub eingerichtet wurde. Die 11GB große Linux-Partition haben wir leichtsinnigerweise von Windows aus gelöscht und so auch die Bootmöglichkeit nach Windows entfernt.

  • Starten Sie die geliebte Reparaturfunktion von Windows 10!
  • Probieren Sie ggfs. auch die angebotenen "Erweiterte Optionen".

Reparaturfunktion wurde mit Windows 10 noch nicht getestet. Mit Windows 8 funktionierte es nicht!

Na ja, einen Versuch wars wert und es dauerte auch nicht lange, bis das Recoveryprogramm aufgab. Die wahre Lösung ist einfach. Linux hat Windows nicht verändert. Nur der MBR wurde überschrieben. Also stellen wir den Microsoft-MBR wieder her:

  • Booten Sie von der Parted-Magic-CD.
  • Starten Sie ein Terminalfenster und geben Sie das folgende Kommando ein: ms-sys -7 /dev/sda
  • Achten Sie unbedingt auf eventuell auftretende Fehlermeldungen!

Der nun im Master-Boot-Record befindliche Windows-7-MBR ist der gleiche wie bei Windows 10.

  • Starten Sie das System nun neu!

Schande über Microsoft, dass die einen solch billigen Fehler nicht automatisch reparieren können. :-((((((

4.5.3 Wiederherstellung von Linux und Booten von Linux über den Windows-10-Bootmanager

Nach diese Erfahrung wollen Sie es doch noch mal mit Linux probieren. Aber diese Abhängigkeit von Linux soll verschwinden!

  • Booten Sie von der Parted-Magic-CD.
  • Schauen Sie sich noch einmal die Partitionierung mit dem Partition-Editor an.

Die Swap-Partition sollte noch da sein. Nur Windows XP (ohne Service-Pack) löschte in einer solchen Situation dreist die ganze "Extended Partition" mit.

  • Schließen Sie den Partitions-Editor wieder.
  • Starten Sie in einem Terminal das Programm "testdisk"
  • Führen Sie zunächst eine Analyse mit Quick-Search aus.
  • In der Regel können Sie stoppen, wenn die korrekten Daten der Linuxpartition zusammen mit allen anderen vorher vorhandenen Partitionen zu sehen sind.
  • Navigieren Sie mit den Up/Down-Cursortasten und markieren Sie mit den Left/Right-Cursortasten folgendermaßen auf "D" bzw. "*":

Bitte erstellen Sie nun einen aussagekräftigen aktuellen Screenshot und speichern Sie ihn auf einen USB-Stick. Danke!

  • Haben Sie die gewünschte Konfiguration markiert, können Sie mit ENTER fortfahren.
  • Führen Sie dann den Menüpunkt "Write" aus und bestätigen Sie mit "y".
  • Verlassen Sie "testdisk" über "quit".

Da der Linux-Bootloader Grub Teil 1 jetzt im MBR durch den Microsoft-Code überschrieben wurde, muss Linux über eine CD gestartet werden. Die Parted-Magic-CD enthält eine "Supergrub-Disk" die u.a. Linuxsystem auf einer Partition starten kann. Leider ist die enthaltene Version veraltet. Verwenden Sie stattdessen zum Booten die in Raum C205 verfügbare "Super-Grub2-CD".

  • Starten Sie von der "Supergrub-Disk hybrid_2.00s2".
  • Wählen Sie dann einfach die Standardvorgabe "Everything"
  • Lassen Sie sich nicht von Geräuschen oder Fehlermeldungen beirren!
  • Starten Sie im Bootmenü den ersten Punkt unter "Operating Systems": "Linux /boot/vmlinuz- ... generic (hd0,msdos7)".
  • Nach dem Start von Linux können Sie die Grub-CD entfernen.

Nach dem Login "chef" mit Passwort "chef" schreiben Sie den Teil 1 von Grub in den PBR der Linux-Partition:

  • Öffnen Sie ein Terminal und geben ein: sudo grub-install --force /dev/sda7
  • Für die Ausführung als Administrator "root" müssen Sie Ihr Chef-Kennwort eingeben.
  • Lassen Sie sich nicht von den Warnungen verunsichern. Am Ende sollte "No error reported" stehen.

Nun muss der PBR von Linux noch in den Bootmanager von Windows 10 eingebunden werden:

Die folgenden Schritte wurden noch mit der Version EasyBCD 2.2 und Windows 8 getestet. Die vorliegende Aufgabe wurde noch nicht ausprobiert. Die neueste Version EasyBCD 2.3 soll für Windows 10 geeignet sein.

  • Starten Sie in Windows 10.
  • Laden Sie sich aus dem Internet die neueste Version des Programms EasyBCD herunter und installieren Sie es:
    • Quelle: http://neosmart.net/EasyBCD
    • Klicken Sie unten links unter "Non-commercial Free" auf "REGISTER"
    • Auf der folgenden Seite klicken Sie auf "Download!". Eine Eingabe von persönlichen Daten ist z.Z. noch nicht zwingend notwendig.
  • Rufen Sie das Programm "EasyBCD" auf.
  • Wählen Sie Neuen Eintrag hinzufügen.
  • Im Reiter Linux/BSD wählen Sie "Grub 2"
  • Als Name wählen Sie "Linux Mint Maya"
  • Bei Laufwerk lassen Sie "Automatisch finden und laden" stehen.
  • Klicken Sie auf "Eintrag zufügen".
  • Schließen Sie das Programm und fahren Sie Windows 10 herunter.
  • Schalten Sie nun den Rechner wieder ein und wählen im Bootmenü den Eintrag Linux.
  • Windows führt einen Reboot aus (dauert 3 Minuten :-))) und bootet tatsächlich Linux!

-- KlausKellermann - 21 Dec 2015
Topic revision: r5 - 26 Jan 2016, KlausKellermann
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