Übungen mit Festplatten-Partitionen und Betriebssystemen (Teil 3)
Auf dieser Seite geht es um die Installation von Linux und die Einbindung in eine Multiboot-Konfiguration
Wir verwenden Linux Mint Maya (32 Bit) mit Cinnamon-Desktop
(Downloadlink Linux Mint)
Inhalt dieser Seite:
1. Starten des Linux-Mint-Live-Systems
- Booten Sie von der die Linux-Mint-DVD
Das Betriebssystem wird komplett von der DVD in den Arbeitsspeicher geladen. Das dauert natürlich einige Zeit. Nach dem Booten erscheint sofort ein arbeitsfähiges Linuxsystem mit Cinnamon-Desktop. Leider ist das System nicht lokalisiert. Sowohl die Menübezeichnungen als auch der Tastaturtreiber sind "us".
2. Erstellen der für Linux benötigten Partitionen
Die für Linux benötigten Partitionen können zwar auch innerhalb des Installationsprogramms angelegt werden, das dort verwendete Partitionierungsprogramm ist aber nicht so übersichtlich und bedienungsfreundlich wie "GParted". Außerdem reduziert man mögliche Fehlerquellen, indem man vertraute Programme verwendet.
- Rüfen Sie den vertrauten Partitionseditor auf über: Menü -- Administration -- GParted
- Falls noch nicht geschehen vergeben Sie den vorhandenen Partitionen die folgenden Bezeichnungen:
sda1 |
WIN8 |
sda2 |
WINXP |
sda5 |
WINXP2 |
Linux benötigt mindestens eine "Root-Partition" und eine "Swap-Partition". Die Rootpartition enthält ein Dateisystem mit allen Progammdateien und Daten des Betriebssystems Linux. Die Swap-Partition entspricht der Auslagerungsdatei unter Windows. Reicht der Hauptspeicher (RAM) nicht mehr für alle gestarteten Programme aus, dann werden lange nicht benötigte Teile des Hauptspeichers in die Swap-Partition geschrieben, um Platz zu schaffen. Falls sie dann doch wieder gebraucht werden, müssen Sie vom Hauptspeicher zurück geholt werden. Dafür werden dann wieder andere Teile auf die Festplatte geschrieben. Dieses "Swappen" führt wegen der vergleichsweise geringen Datenübertragungsraten einer Festplatte im Vergleich zum RAM zu einer extremen Verlangsamung des des Betriebssystems. Allerdings verhindert das "Swappen" ein Einfrieren oder einen Totalabsturz des Systems. Bei ständig swappenden Systemen sollte dringends der Hauptspeicher vergrößert werdenm. Als weitere Funktion nimmt die Swap-Partition im Ruhemodus den kompletten RAM-Speicherinhalt des letzten Betriebszustandes auf.
Faustregel: Für die Größe der Swap-Partition gilt bei RAM-Speichergrößen ab 1024 MiB:
Mindestgröße Swap = RAM-Speichergröße plus 20 %
- Stellen Sie mittels des Kommandos free -m die Größe des Hauptspeichers in MiB fest (Das Zeichen "-" erhalten Sie über die Taste "ß"). Der angezeigte Wert muss auf die nächste mögliche Speichergröße aufgerundet werden also z.B. auf 1024 MiB oder 2048 MiB. Addieren Sie dann noch 20% (multiplizieren mit 1,2
Runden Sie dann auf einen "schönen" GiB-Wert auf.
- Beispiel: 1975 MiB --> 2048 MiB Ram-Größe, 2048 * 1,2 = 2457 --> schöner Wert: 2,5 GiB =2560 MiB
- Erstellen Sie die Swap-Partiton als logische Partition direkt hinder der WINXP2-Partition!
- Erstellen Sie daran anschließend eine logische ext4-Partition mit der Größe 11 GiB bzw. 11264 MiB
- Vergessen Sie nicht, die Operationen auch durchzuführen.
Das ganze sollte dann so aussehen:
3. Grundinstallation von Linux nach sda7
- In Raum C205 ziehen Sie nun den RJ45-Netzwerkstecker der Maschine!
Während der Installation versucht das Programm mehrfach Dateien aus dem Internet herunterzuladen. Da kein Proxy eingestellt ist, funktioniert das aber nicht. Da dann jedesmal ein Timeout abläuft, dauert die Installation viel länger. Wenn wir allerdings den Netzstecker ziehen, gibt das Programm jedesmal sofort auf. Zu Hause bei vorhandener direkter Internetverbindung ist das Ziehen des Netzsteckers natürlich nicht nötig.
- Doppelklicken Sie auf das Desktop-Icon "Install Linux Mint"
- Wählen Sie dann die Lokalisierung "Deutsch
- Führen Sie die Installation durch, obwohl Ihr Rechner nicht "mit dem Internet verbunden ist".
- Als *Installationsart" wählen Sie "Etwas Anderes"! Nur so haben sie die volle Kontrolle.
- In der Partitionstabelle markieren Sie die Zeile mit /dev/sda7 und wählen ändern und verändern folgende Parameter:
- Benutzen als: EXT4-Journaling-Dateisystem
- Partition formatieren: (können wir uns hier sparen)
- Einbindungspunkt: /
- Gerät für die Bootloader-Installation: /dev/sda
Der erste Teil des Bootloaders wird damit auf der Festplatte im ersten Sektor eingerichtet ( = MBR)
- Klicken Sie auf Jetzt installieren !
Die folgenden Einstellungen werden abgefragt während im Hintergrund die Installation abläuft. Deswegen kann die Reaktionszeit des Systems stark vermindert sein.
- Wo befinden Sie sich? Berlin
- Tastatur: Deutsch - Deutsch
- Ihr Name: chef
- Name Ihres Rechners: c205fxd-n-nn (Statt n-nn ist die Nummer Ihrer Festplatte einzugeben.
- Benutzername: chef
- Passwort: chef (Ignorieren Sie die Warnung)
- "Passwort zum Anmelden abfragen.
- Keine Benutzerkonten importieren
Von nun an läuft eine Präsentation über die Möglichkeiten von Linux Mint. Bitte warten Sie bis ...
- Installation abgeschlossen: Jetzt neu starten
- Entnehmen Sie die DVD, wenn siech die Schublade öffnet.
- Schließen Sie die Schublade und drücken Sie ENTER
- Wenn der Rechner nicht rebootet, dann schalten Sie ihn zunächst aus (4 Sekunden Powertaste drücken)
- Schließen Sie nun das Netzwerkkabel wieder an!
4. Prüfen und vervollständigen der Installation
Nach dem Reboot meldet sich der aus dem MBR gestartete GRUB2.
- Prüfen Sie, ob Windows XP noch bootet. Dazu wählen Sie zunächst Windows 8.
- Nach einem kurzen Reboot müssen Sie nochmal Windows 8 wählen, um den Windows-Bootmanager ein zweites Mal abzuarbeiten. :-(((
- Starten Sie nun das System neu und booten Sie den ersten Eintrag "Linux Mint ...".
Es wird nun der grafische Desktopmanager gestartet.
- Melden Sie sich als "chef" an. Der erste Login dauert etwas länger, da das Heimatverzeichnis konfiguriert wird.
4.1 Konfiguration des Packetmanagements und Systemaktualisierung
Bei den meisten aktuellen Linux-Distributionen werden Updates und neue Software (Pakete) direkt von einem oder mehreren Servern (den Repositories) aus dem Internet geladen. Ein erstes Update kann schon leicht mehrere 100 MB betragen. Das würde im Netzwerk der Schule eine hohe Auslastung verursachen. Zur Vermeidung von entsprechenden Wartezeiten für uns und die anderen Schüler der Schule ist in C205 ein "Spiegelserver" eingerichtet, der eine Kopie aller in C205 benötigten Repositories enthält. Dieser muss nun im System eingetragen werden:
- Rufen Sie das Programm "Synaptic" auf über: Menü -- Administration -- Synaptic-Paketverwaltung
- Als zuerst eingerichteter Benutzer haben Sie Super-User-Do-Rechte (sudo). Deswegen geben Sie jetzt ihr Kennwort "chef" zur Authentifizierung an.
- Wählen Sie: Einstellungen -- Paketquellen
Unter dem linken Reiter sehen Sie die Komponenten der Distribution "Linux Mint 13", die alle von linuxmint.com abrufbar sind:
Mint-Komponente |
kurz |
Beschreibung |
Upstream packages |
upstream |
Hierbei handelt es sich um Software, die weitgehend von der Distribution Ubuntu übernommen wurden. (?) |
Unstable packages |
romeo |
In Entwicklung befindliche Pakete (Beta-Versionen) |
Imported packages |
import |
Ohne Nachbearbeitung übernommene Pakete (?) |
Quelltext |
|
Quelltexte zum Selbercompilieren. |
Main packages |
main |
Vom Mint-Team selbst erstellte Software |
Backported packages |
backport |
Von einem neueren Release nach dessen Freigabe installierbare Pakete |
Unter dem mittleren Reiter sehen Sie weitere Paketquellen auf ubuntu.com, cannonical.com, medibuntu.com und getdeb.net . An den Häkchen sollten wir nichts ändern, wenn wir ein stabiles System haben wollen. Die zugehörige Konfigurationsdatei können Sie z.B. anschauen, indem Sie die Datei /etc/apt/source.list öffnen:
deb http://packages.linuxmint.com/ maya upstream import main
deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu/ precise main restricted universe multiverse
deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu/ precise-updates main restricted universe multiverse
deb http://security.ubuntu.com/ubuntu/ precise-security main restricted universe multiverse
deb http://archive.canonical.com/ubuntu/ precise partner
deb http://packages.medibuntu.org/ precise free non-free
# deb http://archive.getdeb.net/ubuntu precise-getdeb apps
# deb http://archive.getdeb.net/ubuntu precise-getdeb games
Um das Packagemanagement auf den lokalen Spiegelserver in Raum C205 umzustellen, laden Sie einfach eine neue, verkonfigurierte Datei sources.list:
- Öffnen Sie ein X-Terminal über das Symbol "Terminal" in der Startleiste oder über: Menü -- Accessiories -- Terminal
- Wechseln Sie in das Verzeichnis /etc/apt mit cd /etc/apt
- Löschen Sie die alte Datei: sudo rm sources.list
- Laden Sie die neue Datei herunter: sudo wget ftp://10.151.200.11/c205/maya/sources.list
- Auch hierbei müssen Sie "chef" als Kennwort eingeben.
- Aktualisieren Sie die "Downloadkataloge" auf Ihrem Rechner mit sudo aptitude update
- Es darf keine Fehlermeldung erscheinen!!! Es dürfen nur Zeilen vorkommen, die mit "Get:", "Hit:" oder "Ign:" beginnen.
Nun sind wir wieder auf der normalen Linux-Installationsspur.
- Rufen Sie jetzt noch einmal das Programm "Synaptic" auf über: Menü -- Administration -- Synaptic-Paketverwaltung
- Klicken Sie oben im Programmfenster auf "Neu laden". (Das entspricht "aptitude update"
- Schauen Sie sich die Veränderungen bei den Packetquellen an: Einstellungen -- Paketquellen
- Was hat sich verändert?
- Suchen Sie das Packet "testdisk" und markieren Sie es mit "Zum Installieren vormerken"
- Merken Sie auch das Paket "vim" vor!
- Installieren Sie die Programme durch Klick auf das Symbol anwenden und anschließend auf "Apply"!
Die Meldung "411 Pakete werden zurückgehalten und nicht aktualisiert" oder ähnlich beunruhigt uns schon. Deswegen führen wir ein System-Update durch:
- Schließen Sie alle Fenster von Synaptics!
- Starten Sie die "Aktualisierungsverwaltung" über das Icon mit dem Ausrufezeichen in der Leiste unten neben dem Datum.
- Falls Sie das Icon nicht finden können Sie auch wählen: Menü -- Administration -- Aktualisierungsverwaltung
- Die Aktualisierungen installieren Sie dann natürlich über "Aktualisierungen installieren"
Üblicherweise werden jetzt eigentlich alle Pakete aktualisiert. Hier bei Linux-Mint wird aber zunächst nur das Paket mintupdate aktualisiert, welches danach erst die restlichen, noch notwendigen Updates hervorzaubert (z.B. 391 Updates mit zusammen 369 MB).
- Klicken Sie noch einmal auf "Aktualisierungen installieren"
- Klicken Sie ruhig auf "Details, um sich den Ablauf der Aktualisierung anzuschauen.
- So bald die Überschrift wechselt in "Die Aktualisierung ist abgeschlossen", können Sie das Fenster schließen.
- Booten Sie nur neu, wenn Sie dazu aufgefordert werden.
Die Installation der Pakete dauert wesentlich länger als der Download. Beantworten Sie eventuelle Fragen mit den Standard-Vorgabe-Werten. Eventuelle Warnungen können hier in der Regel ignoriert werden.
Nun ist das System aktualisiert. Das Icon links neben dem Datum zeigt ein Hächen. Nur wenn ein neuer Kernel oder neue Startdateien installiert wurden, muss ein Linux-System neu gebootet werden.
4.2 Vervollständigen der Sprachunterstützung
Ist bei der Installation des Grundsystems keine Internetverbindung verfügbar, dann ist die Sprachunterstützung möglicherweise noch nicht vollständig installiert. Das kann nachgeholt werden: Menü -- Preferenes -- Sprachen
- Klicken Sie im Fenster "Die Sprachunterstützung ist nicht vollständig installiert" auf "Installieren"! Auch hier benötigen Sie wieder das Kennwort "chef".
- Prüfen Sie die Einstellungen und schließen Sie das Programm.
- Rufen Sie das Programm erneut auf, um zu prüfen, dass die Sprachunterstützung jetzt korrekt installiert ist.
4.3 Auf notwendige proprietäre Hardware-Treiber prüfen
Auf den Rechnern in Raum C205 werden keine proprietären Treiber benötigt!
Für 3D-Anwendungen, z.B. für den "Compiz-Würfel" benötigt man auf anderen Rechnern möglicherweise die Orginal-Herstellertreiber. Diese sind keine Open-Source-Software und es besteht deshalb das Risiko, die Stabilität seines Systems aufs Spiel zu setzen. Ältere ATI-Grafik-Chipsätze (bis Radeon 9800) und Intel-Chipsätze kommen mit dem standarmäßig installierten Open-Source-Treiber aus. Für neuere ATI-Grafikkarten und für alle NVIDIA-Grafik-Chipsätze muss für 3D-Anwendungen ein eingeschränkter Treiber installiert werden. Auch WLAN-Karten benötigen ggfs. proprietäre Treiber.
Das geht ganz einfach: Menü -- Preferences -- Additional Drivers
4.4 Einrichten der Anwendersoftware
Browser Firefox
Für eine Internetverbindung muss im
Firefox-Browser noch der Proxyserver für HTTP und SSL im Firefox oder systemweit eingestellt werden:
Manuelle Proxy-konfiguration: 192.168.110.2 Port 8080 in Raum C205
Kein Proxy für FTP !!
Wer seine persönliche Suchmaschine vermisst und sich nicht mit Yahoo (Sponsor von Linux Mint) begnügen will, muss folgendes tun:
- Den Pfeil rechts neben dem Yahoo-Symbol anklicken und im Dropdown-Menü "Suchmaschinen verwalten" wählen.
- Inm nächsten Fenster auf den Link "Weitere Suchmaschinen hinzufügen" klicken.
- In der sich öffnenden Webseite auf das Symbol der gewünschten Suchmaschine klicken.
- Nun existiert im Dropdown-Menü ein Hinzufügen-Menüpunkt für die gewünschte Maschine.
Einrichten von Addons für Firefox:
Werbeinhalte sind nervig, kosten Performance und können durch Einschleppen von Schadsoftware auch unter Linux Schaden anrichten.
Zur Blockade von Werbeinhalten kann jeder User mit Hilfe der Addons auf
https://addons.mozilla.org/de/firefox/ jeweils selber seinen Browser einrichten:
Adblock Plus
NoScript
(Jeweils den Link bei "Abbonieren" anklicken!)
Zur Verbesserung der Rechtschreibung von Wiki-Inhalten sind folgende Addons hilfreich:
British English Dictonary
Deutsches Wörterbuch
Leo Search
Der Flashplayer ist bei Linux-Mint standardmäßig installiert.
PDF-Reader
Falls Sie zum Lesen von PDF-Dateien nicht den vorinstallierten Document-Reader verwenden wollen, dann installieren Sie das Paket "adobereader-deu". Die Version 9.5.1 soll aber eine
Sicherheitslücke enthalten. Aus Sicherheitsgründen wird von der Verwendung abgeraten. Die neueren Versionen 9.5.2 bzw. 10.1.4 stehen allerdings für Linux nicht zur Verfügung. Welchen Einfluß die Sicherheitslücke unter Linux spielt ist mir nicht bekannt.
4.5 Einrichten von Grauzonensoftware mit Medibuntu
Achtung, vor der Installation sind die rechtlichen und urheberrechtlichen Aspekte von Grauzonensoftware und proprietärer Software zu prüfen! Insbesondere "libdvdcss2" darf nach deutschem Recht nicht verbreitet werden, da es zur Umgehung des Kopierschutzes von Kauf-DVDs verwendet werden kann. Das Abspielen von DVDs mit dieser Software ist allerdings nicht strafbar. Die hier installierte Software darf aber nicht ungeprüft auf verkauften Systemen verbreitet werden!
Die Medibuntu-Quellen sind standardmäßig in Linux-Mint integriert.
Installation der Programmbibliothek zur Entschlüsselung von von DVDs mit CSS-Verschlüsselung
Um unter Windows DVDs ansehen zu können muss ein Wiedergabeprogramm gekauft und installiert werden. Ein derartiges Programm erhält man auch schon mal zusammen mit einem DVD-Laufwerk oder einem Fertig-Rechner. Erst durch das Wiedergabeprogramm erhält man die Möglichkeit zur CSS-Entschlüsselung. Für Linux gibt es leider nur einen einzigen Anbieter, der eine legale DVD-Player-Software für Linux anbietet. Ist diese nicht für das aktuelle Linux-System verfügbar, dann können Kauf-DVDs unter Linux trotzdem nach Installation des Pakets "libdvdcss2"abgespielt werden. Dieses Paket ist bei Linux-Mint vorinstalliert!
MS-Windows-Codecs zur Wiedergabe von WMV-Videos
Zur Wiedergabe von WMV-Video-Dateien wird unter Linux das Paket "w32codecs" Linux benötigt. Beim Paket "w32codecs" sind die Lizenzbedingungen der Firma Microsoft zu beachten. Es muss sich ein lizensiertes Windows auf dem Rechner befinden. Auch das Paket "w32codecs" ist unter Linux-Mint vorinstalliert.
Microsoft-Truetype-Fonts
Die Microsoft-Fonts "Arial", Truetype" u.a. sind weit verbreitet. Ohne diese Fonts sieht ein Word-DoKument oder ein PDF-Dokument unter Linux manchmal recht merkwürdig aus, da Ersatzfonts verwendet werden. Das Paket, welches die frei downloadbaren Fonts von einem Microsoft-Server herunter lädt heißt "ttf-mscorefonts-installer". Bei diesem Paket sind die Lizenzbedingungen der Firma Microsoft zu beachten. Es muss sich ein lizensiertes Windows auf dem Rechner befinden. Das Paket ist nicht standardmäßig unter Linux-Mint installiert. Deswegen installieren Wir es nach:
Wenn kein System-Proxy gesetzt wurde ist die Installation in einem Terminal einfacher. Zu Hause kann auf das Setzen des Proxies natürlich verzichtet werden.
- Öffnen Sie ein Terminal und geben Sie folgende Kommandos ein:
- Administratorrechte: sudo -s
- Proxy setzen: export http_proxy=http://192.168.110.2:8080
- Proxy prüfen, index.html heruntergeladen? wget www.heise.de
- Fonts herunterladen und installieren: aptitude install ttf-mscorefonts-installer
Bestätigen Sie die Microsoft-Lizenz und wählen Sie auch hier bei Fragen die Standardvorgaben
- Wenn keine Fehler aufgetreten sind können Sie das Terminal schließen
4.6 Einrichten eines normalen eingeschränkten Benutzers
Für Benutzer, die keinen Schaden am System anrichten dürfen wird noch der benutzeraccount "schueler" eingerichtet.
- Starten Sie: Menü -- Administration -- Benutzerkonten
- Klicken Sie auf "Entsperren" und geben Sie ihr "chef" ein.
- Klicken Sie auf "+" und erstellen Sie den Account "schueler"
- Unter Anmeldeoptionen wählen Sie das Passwort "schueler" für diesen Account.
- Schließen Sie das Programm.
4.7 Installation der Treibersoftware für den Raumdrucker in C205
In den Paketquellen von Linux befindet sich kein Treiber für den Laserdrucker Samsung 3470ND in Raum C205. Der Treiber ist erhältlich hier:
http://www.bchemnet.com/suldr/ . Er befindet sich dort in einem Repository.
Die Voraussetzung zur Einrichtung des Druckers ist die korrekte Paketquelle in /etc/apt/sources.list und aktuelle lokale Paketlisten. Auch auf dem Spiegelserver befindet sich eine Paketquelle (Repository) für den Drucker. Der zugehörige Eintrag befindet sich in der Sources.list, die oben unter Punkt 4.1 schon auf dem Rechner abgelegt wurde.
- Starten Sie das Programm Synaptic: Menü -- Administration - Synaptic-Paketverwaltung
- Unter "Einstellungen -- Paketquellen" wählen Sie den mittleren Reiter.
- Aktivieren Sie darin den Eintrag "ftp://10.151.200.11/samsung-uldr debian extra"
- Klicken Sie auf "Neu laden", um die Paketinformationen zu aktualisieren.
Sie erhalten eine Fehlermeldung " ... Schlüssel nicht verfügbar ...". Jedes Paket eines Repositories enthält eine Signatur, die mit einem geheimen Schlüssel erstellt wurde. Wenn jemand einen eigenen Spiegelserver einrichtet, und darin in böser Absicht bekannte Softwarepakete verändert, dann ist er aber ohne den geheimen Schlüssel nicht in der Lage, das Paket neu zu signieren. Beim Herunterladen durch ein Linux-System wird die Signatur jeder Datei mit dem öffentlichen Schlüssel geprüft. Diese Prüfung ist bei uns gescheitert, weil wir den öffentlichen Schlüssel noch besorgen müssen:
- Öffnen Sie ein Terminal
- Geben Sie folgendes Kommando ein: wget ftp://10.151.200.11/keyfiles/samsung-unified-linux-driver-repository-key-09BAC46D.asc . Sie können das Kommando auch einfach aus dem Browser über des Kontextmenü in das Terminalfenster kopieren und ausführen.
- Wählen Sie in Synaptics unter "Einstellungen -- Paketquellen" den rechten Reiter.
- Klicken Sie auf "Schlüsseldatei importieren" und navigieren Sie ins Verzeichnis /home/chef.
- Markieren Sie die heruntergeladene Schlüsseldatei und klicken Sie auf OK.
- Nun gibt es beim "Neu laden" keine Fehlermeldung mehr.
- Suchen Sie nun nach dem Paket "samsungmfp-driver" und installieren Sie es zusammen mit allen davon abhängigen Paketen.
Anschließend kann der Raum-Drucker ML-3471ND über "Menü -- Preferences -- Drucker " als neuer Drucker mit der in der Regel schon angezeigten IP-Nummer 10.151.200.200 definiert werden:
4.8 Anzeige der Partitionierung mit dem Programm "testdisk"
Für die weitere Vorgehensweise kann es vielleicht nützlich sein, die genauen Partitionierungsdaten mit dem Programm "testdisk" zu ermitteln.
- Starten Sie ein Terminal und geben Sie sich "Administratorrechte". Geben Sie ein: sudo -s
- Als erster eingerichteter User haben Sie "sudo-Rechte" und können sich so wie der User "root" verhalten. Dazu müssen Sie jetzt nur ihr eigenes Kennwort "chef" eingeben.
- Der Prompt (Eingabeauffordeungssymbol) ändert sich in "#" und Sie können nun "testdisk" starten mit testdisk. Sie kennen das Programm schon von der Parted-Magic-CD.
- Bestätigen Sie alle Vorgaben wieder mit ENTER, bis Sie folgendes Bild haben:
- Notieren Sie sich die genauen Daten der Extended Partition ( Nr. 3), der Swap-Partition und der Linux-Partition in Ihr Protokoll, falls Sie leichte Abweichnungen vom Bild haben.
- Brechen Sie "testdisk" mit der Tastenkombination Strg-C ab und schließen Sie das Terminal.
- Fahren Sie Linux herunter.
4.9 Löschen von Linux unter Windows
Da Sie mit Windows 8 ein Betriebssystem vom Marktführer haben und sich nicht weiter mit einem "Sektierer-System" wie Linux befassen wollen, löschen Sie es.
- Starten Sie Windows 8 und öffnen die Datenträgerverwaltung.
- Löschen Sie die 11GB große Linux-Partition.
- Prüfen Sie nun, ob dieses langweilige schwarze Bootmenü endgültig aus ihrem Leben verschwunden ist: Fahren Sie Windows 8 herunter und starten Sie den Rechner neu.
- Dokumentieren Sie das Ergebnis in Ihrem Protokoll.
Hat Linux Ihr Windows kaputt gemacht? Was ist passiert?
4.10 Wiederherstellung der Bootfähigkeit
Der Bootmanager "Grub2" von Linux besteht aus mindestens zwei Teilen. Teil 1 haben wir in den MBR installiert und damit den Standard-MBR von Microsoft überschrieben. Teil 2 befindet sich in der Linuxpartition, von der aus Grub eingerichtet wurde. Die 11GB große Linux-Partition haben wir leichtsinnigerweise von Windows aus gelöscht und so auch die Bootmöglichkeit nach Windows entfernt.
- Starten Sie die geliebte Reparaturfunktion von Windows 8!
- Probieren Sie ggfs. auch die angebotenen "Erweiterte Optionen".
Na ja, einen Versuch wars wert und es dauerte auch nicht lange, bis das Recoveryprogramm aufgab. Die wahre Lösung ist einfach. Linux hat Windows nicht verändert. Nur der MBR wurde überschrieben. Also stellen wir den Microsoft-MBR wieder her:
- Booten Sie von der Parted-Magic-CD.
- Starten Sie ein Terminalfenster und geben Sie das folgende Kommando ein: ms-sys -7 /dev/sda
- Achten Sie unbedingt auf eventuell auftretende Fehlermeldungen!
Der nun im Master-Boot-Record befindliche Windows-7-MBR ist der gleiche wie bei Windows 8.
- Starten Sie das System nun neu!
Schande über Microsoft, dass die einen solch billigen Fehler nicht automatisch reparieren können. :-((((((
4.11 Wiederherstellung von Linux und Booten von Linux über den Windows-8-Bootmanager
Nach diese Erfahrung wollen Sie es doch noch mal mit Linux probieren. Aber diese Abhängigkeit von Linux soll verschwinden!
- Booten Sie von der Parted-Magic-CD.
- Schauen Sie sich noch einmal die Partitionierung mit dem Partition-Editor an.
Die Swap-Partition sollte noch da sein. Nur Windows XP (ohne Service-Pack) löschte in einer solchen Situation dreist die ganze "Extended Partition" mit.
- Schließen Sie den Partitions-Editor wieder.
- Starten Sie in einem Terminal das Programm "testdisk"
- Führen Sie zunächst eine Analyse mit Quick-Search aus.
- In der Regel können Sie stoppen, wenn die korrekten Daten der Linuxpartition zusammen mit allen anderen vorher vorhandenen Partitionen zu sehen sind.
- Navigieren Sie mit den Up/Down-Cursortasten und markieren Sie mit den Left/Right-Cursortasten folgendermaßen auf "D" bzw. "*":
- Haben Sie die gewünschte Konfiguration markiert, können Sie mit ENTER fortfahren.
- Führen Sie dann den Menüpunkt "Write" aus und bestätigen Sie mit "y".
- Verlassen Sie "testdisk" über "quit".
Da der Linux-Bootloader Grub Teil 1 jetzt im MBR durch den Microsoft-Code überschrieben wurde, muss Linux über eine CD gestartet werden. Die Parted-Magic-CD enthält eine "Supergrub-Disk" die u.a. Linuxsystem auf einer Partition starten kann.
Bitte an dieser Stelle den Lehrer rufen!
- Starten Sie von der Parted-Magic-CD und wählen Sie NICHT "Language" sondern das "Extras Menu".
- Wählen Sie darin die "Super Grub2 Disk".
Leider funktioniert "Supergrub Version 1.99b1" nicht mit diesem Rechner. Er enthält irgendeine Hardware die von dessen Kernel nicht unterstüzt wird und zum Booten erforderlich ist. Aber es gibt eine neuere Version "2.00 beta 1" die man sich
hier herunterladen kann. In Raum C205 steht sie zur Verfügung.
- Starten Sie von der "Supergrub-Disk Version 2.00 beta 1".
- Wählen Sie dann einfach die Standardvorgabe "Detect any Operating System"
- Lassen Sie sich nicht von Geräuschen oder Fehlermeldungen beirren!
- Starten Sie den ersten Punkt im Bootmenü "Linux ... generic".
- Nach dem Start von Linux können Sie die Grub-CD entfernen.
- Nach dem Login "chef" mit Passwort "chef" schreiben Sie den Teil 1 von Grub in den PBR der Linux-Partition.
- Öffnen Sie ein Terminal und geben ein: sudo grub-install --force /dev/sda7
- Für die Ausführung als Administrator "root" müssen Sie Ihr Chef-Kennwort eingeben.
- Lassen Sie sich nicht von den Warnungen verunsichern. Am Ende sollte "No error reported" stehen.
Nun muss der PBR von Linux noch in den Bootmanager von Windows 8 eingebunden werden:
- Starten Sie in Windows 8.
- Rufen Sie das Programm "EasyBCD 2.2" auf.
- Wählen Sie Neuen Eintrag hinzufügen.
- Im Reiter Linux/BSD wählen Sie "Grub 2"
- Als Name wählen Sie "Linux Mint Maya"
- Bei Laufwerk lassen Sie "Automatisch finden und laden" stehen.
- Klicken Sie auf "Eintrag zufügen".
- Schließen Sie das Programm und fahren Sie Windows 8 herunter.
- Schalten Sie nun den Rechner wieder ein und wählen im Bootmenü den Eintrag Linux.
- Windows führt einen Reboot aus (dauert 3 Minuten :-))) und bootet tatsächlich Linux!
--
KlausKellermann - 13 Nov 2012