Teil 2: Fortsetzung der Partitionierungs- und Installationsübungen
1. Partitionierung und normale Windowsinstallation in sda1
Führen Sie die folgenden, grün gekennzeichneten Schritte nicht durch!
Erstellen Sie eine neue Partitionstabelle und erzeugen Sie folgende Partitionen:
Bereich |
Kapazität |
Partitionstyp |
Dateisystem |
Bezeichnung |
Markierung |
|
100 MiB |
unpartitioniert |
|
|
|
|
100 MiB |
unpartitioniert |
|
|
|
sda6 |
1800 MiB |
logische Partition |
Linux-Swap |
SWAP |
|
sda5 |
2200 MiB |
logische Partition |
FAT32 |
DATA |
|
sda 1 |
3900 MiB |
primäre Partition |
NTFS |
WINXP |
boot |
sda2 |
3900 MiB |
primäre Partition |
NTFS |
XPKLON |
hidden |
sda7 |
5000 MiB |
logische Partition |
ext3 |
LINUX |
|
sda8 |
10000 MiB |
logische Partition |
ext3 |
HOME |
|
sda3 |
20000 MiB |
erweiterte Partition |
|
EXTEND |
|
Achten Sie darauf, mit "Bearbeiten \x96 Apply All Operations" die Einteilung auch auf die Festplatte zu schreiben! Gehen Sie bei Problemen schrittweise vor.
Installieren Sie dann wie gehabt Windows ganz normal in die Partition C: (WINXP, sda1). Wählen Sie bei der Installation das Formatieren der Partition (nicht schnell).
Installieren Sie dann in das Windows-System wieder den Bootmanager BOOTUS.
1.1 Rücksichern eines fertigen Festplatten-Images auf die gesamte Festplatte
Statt der zeitaufwendigen erneuten Partitionierung und der Installation von Windows können wir einfach auf das vorhandene Image einer schon durchgeführten Installation zurückgreifen, welches sich auf dem Raumserver in Raum C205 befindet..
- Problem: Das Programmsystem Clonezilla hat bei Windows-Partitionen wohl einige Probleme mit dem alten EVO-300-BIOS, wenn es darum geht, ein Image von einer Festplatte unter Umrechnung der Cylinder/Head/Sector-Geometrie auf eine andere Festplatte zu übertragen. Windows XP greift wie seine Vorgängerversionen für die ersten Schritte beim Booten direkt auf die 16-Bit-Realmode-Software im BIOS zu, um die Konfigurations-Daten der Festplatte zu ermitteln. Ein komplett laufendes Linux greift aber über eigene 32-Bit-Treiber (oder 64-Bit) direkt auf die Festplatte zu. Dabei kann es durchaus bei älteren BIOS-Systemen passieren, dass Linux andere Werte direkt von der Festplatte ermittelt als ein bootendes Windows über das BIOS. Dies ist auch beim BIOS des EVO300 der Fall. Nach dem Herunterladen eines eigentlich funktionsfähigen Images erlebt man beim Reboot nur einen schwarzen Bildschirm. Windows hat ein Programm von irgendwo auf der Festplatte gestartet, wo eigentlich gar keines ist und das System stürzt ab.
- Lösung: Das Betriebssystem der Parted-Magic-CD bekommt beim Booten den Kernelparameter "edd=off" vorgegeben. Indem es das lahme BIOS ignoriert und direkt mit den Festplatten arbeitet, kann es schneller auf die Festplatten zugreifen. Man muss vor dem Booten also den Kernelparameter in "edd=on" ändern und aktiviert damit das Kernelmodul für die "BIOS Enhanced Disk Drive calls" . Das ist u.a. im folgenden beschrieben.
Ablauf Boot von der Live-CD:
- Booten Sie von der Parted-Magic-Live-CD. Drücken Sie direkt im ersten Menüpunkt die TAB-Taste, um die Bootparameter des Linux-Systems zu editieren.
- In der Eingabezeile navigieren Sie mit der Cursortaste "Links" zurück zu "edd=off" und ändern in "edd=on" .
- Mit ENTER starten Sie dann das System (leider in Englisch und mit der falschen Keyboard-Zuordnung).
- Nach dem Booten ändern Sie die Keyboardzuordnung mit "Start - Accessories - Keyboard Layout" stellen ein: "de-latin1-nodeadkeys:qwertz". Darüber hinaus übernehmen Sie die Standardeinstellungen.
Ablauf Clonezilla Live:
- Starten Sie das Partition-Image-Tool über "Start - System Tools - Clonezilla".
- Wählen Sie dann in Clonezilla weiter folgendes:
device-image
ssh_server
IP: 10.151.200.11
Port: 22
Account: partimag
Directory: /home/partimag
OK
... connecting (yes/no)? yes
... password: partimag
Enter
wizard Expert
restoredisk
Platte-40GB-WINXP-SP0-C-DRIVE-EVO300--2011-12-15-15-img
sda ...
Einstellungen default lassen: OK
Use the partition table from the image
-p true Do nothing when the clone finishes
Press "Enter" to continue ...
WARNING ... Are you sure you want to continue? ? [y/n] y
Let me ask you again ...? y
Das Kopieren des Images vom Server auf die Platte dauert ca. 10 Minuten, wenn man alleine vom Server herunter lädt.
Anschließend sollte nach einem Reboot Windows XP von sda1 gestartet werden können.
Viel Glück!
- Ändern Sie unbedingt den Computernamen in den Namen Ihrer Maschine, damit er nur einmal im Netzwerk vorkommt!
2. Klonen des Windowssystems
- Stellen Sie sicher, dass von sda1 auch wirklich Windows XP gebootet werden kann. (Probeboot)
- Booten Sie dann von der Parted-Magic-Live-CD und kopieren Sie die Partition sda1 in die Partition sda2. Lassen Sie sda2 auf "hidden"
- Geben Sie der Partition sda1 die Bezeichnung "WINXP" und der Partition sda2 "XPKLON"
- Mounten Sie anschließend die Partition sda2 und ersetzen Sie in der Datei "boot.ini" die beiden Partitionsnummern "1" durch "2"!
- Booten Sie nun von erneut von sda1 und rufen unter Windows das Programm BootUS auf. BootUS ist auf dem Platten-Image in einer lizensierten Version installiert, so dass man echt verstecken kann.
- Mittels BootUS verstecken Sie nun die erste Partition #1 ECHT und nehmen auch das Bootflag weg (aktiv=nein).
- Die zweite Partition setzen Sie dafür "aktiv" und auf "versteckt"=nein.
- Speichern Sie und schließen Sie das Programm.
- Überlegen Sie genau, ob Sie alles richtig gemacht haben. Mit den bisher verfügbaren Mitteln können Sie das System nicht mehr herstellen, wenn sda2 nicht bootet. (Man kann sich dazu allerdings auf einem anderen Windows-System eine MSDOS-Diskette erstellen und die Kommandozeilenversion von BootUS darauf kopieren.)
- Seien sie jetzt mutig und booten Sie neu. :-)()()()()
- Prüfen Sie, ob Sie nun eine perfekte Kopie (Schattensystem) von sda1 haben. Sehen Sie unter irgendeinem Laufwerksbuchstaben sda1?
Mit einem Schattensystem können Sie gefährliche Installationen proben oder z.B. sogar Schadsoftware testen. Wenn es schiefgeht, dann kopieren Sie Ihr normales System einfach wieder über das misslungene System.
3. Einrichtung des Bootmanager BootUS
Um wahlweise von sda1 oder sda2 booten zu können, richten wir BootUS als Bootmanager im Masterbootrecord ein:
- Rufen Sie das Programm BootUS auf.
- Ändern Sie in den Details der Partitionen ganz links die Namen in "WINXP" und "XPKLON"
- Wählen Sie über die Menüleiste "Bootmanager - Installieren"
- Nur die beiden NTFS-Partitionen bekommen einen Haken.
- Auch hier werden die Namen in "WINXP" und "XPKLON" geändert.
- Um den möglichen "Passwort-Schutz" zu überspringen klicken Sie zweimal auf "Weiter".
- Bei "Startoptionen" können Sie die Standardwerte übernehmen.
- Als "Methode fürs Verstecken" wählen Sie "(5) Primäre Partitionen automatisch ECHT verstecken".
- Das "Installationsziel" ist der "MBR auf Boot-Platte 1".
- Mit "Installieren" wird der Bootmanager in den MBR und nachfolgende Sektoren geschrieben.
- Probieren Sie den Bootmanager durch Booten aus.
- Installieren Sie nun den Bootmanager neu und wählen Sie diesmal als "Methode fürs Verstecken" "(2) Primäre Partitionen automatisch verstecken" (also ohne "ECHT").
- Booten Sie nun jeweils in beide Systeme und prüfen Sie, ob die Laufwerksbuchstaben C: für die jeweilige Systempartition erhalten geblieben sind.
Puh, das wäre geschafft!
--
KlausKellermann - 15 Dec 2011